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Regalplatz

Im engeren Sinne werden unter Regalplatz die sachlichen Präsentationseinrichtungen einer stationären Verkaufsstelle vornehmlich im Einzelhandel (Warenträger im Verkaufs­raum, Schaufenster, Schaukästen, Automa­ten) verstanden, in der die Produkte der Lie­feranten zur Schau gestellt und ggf. zur Selbstbedienung angeboten werden. In ei­nem weiteren, übertragenen Sinne ist Regal­platz jede Form der Konfrontation des Kun­den mit den Produkten eines Lieferanten. Diese umschließt außer der Präsentation in sachlichen Einrichtungen auch die Be­rücksichtigung in persönlichen Verkaufsge­sprächen (personale Präsentation) sowie in Werbeanzeigen, Prospekten, Katalogen etc. (mediale Präsentation). Regalplatz kann hierbei als eine Metapher für kommunikative Präsenz der einzelnen Produkte oder des ge­samten Programms eines Herstellers im Ab­satzmarkt verstanden werden. Der Regalplatz kann einerseits nach den Komponenten und Dimensionen der Wa­renpräsentation systematisiert werden. An­dererseits läßt sich der Regalplatz danach kennzeichnen, wer ihn bereitstellt (der Ein­zelhandel, der Großhandel oder der Herstel­ler mit eigenen Verkaufsorganen wie Läden, Filialen, Reisenden) und welcher Vertrags­typ dem Warengeschäft am Regalplatz zu­grundeliegt: Die Alternativen sind hier eigene Warenverkaufsgeschäfte des Liefe­ranten in den Räumen des Handels (Rack Jobber), Vermittlungsgeschäfte des Regalplatzinhabers (auf der Basis von Kom­missionsagenten, Handelsvertretern, Kommissionären oder Handelsmak­lern) und eigene Warenverkaufsgeschäfte des Han­dels. Die Produkt-Kunden-Konfrontation muss nicht zwangsläufig am Standort des Regal- platzinhabers stattfinden (Residenzprinzip), sondern kann auch beim Kunden zuhause (Domizilprinzip), an einer dritten Stelle (Treffprinzip) oder per Distanz (Distanz­prinzip) erfolgen. Regalplatzknappheit ist auf mehrere Ursa­chen zurückzuführen. Zum einen ist auf zahlreiche obj ekti ve Knappheitsfaktoren aus dem Konsumenten-, Hersteller- und Han­delsbereich hinzuweisen. Zum ändern ist es nicht die Präsenz im Absatzmarkt schlecht­hin, sondern der Regalplatz mit ganz be­stimmten quantitativen, qualitativen, zeitli­chen und räumlichen Ausprägungen, um den sich der Hersteller und mit ihm zahlreiche Konkurrenten für die Präsenz ihrer Pro­dukte bewerben (Regalplatzwettbewerb, Vertikales Marketing). Hier können zeit­weise Engpässe auftreten, welche die Her­ausforderung der Regalplatzsicherung in sich bergen. Nicht selten wird Regalplatz­knappheit verwechselt mit mangelnder Ak­zeptanz der Herstellerprodukte beim Kon­sumenten und daraus folgend mangelnder Abverkaufsmöglichkeit aufgrund von Ange­botsüberhängen bei austauschbaren Gütern. Hier ist es nicht der Handel, der Regalplatz künstlich verknappt und dem Lieferanten zwecks Erlangung von Vorzugskonditionen vorenthält (originäre Nachfragemacht), son­dern die fehlende Bereitschaft des Handels zur Bereitstellung seines Regalplatzes leitet sich aus der mangelnden Kaufbereitschaft der Konsumenten her (derivative Nachfra­gemacht).           

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