strebt eine Förderung des Wirtschaftswachstums bzw. die Überwindung einer Stagnation an. Hierzu wird das Angebot (die Produktion) von Gütern und Dienstleistungen in der Volkswirtschaft über Steuer- und sonstige Erleichterungen für die Unternehmer erhöht. Diese Form der Wirtschaftspolitik wird dann angewandt, wenn trotz steigender verfügbarer Einkommen und gegebener Konsumnachfrage die Investitionsbereitschaft ungenügend ist und Arbeitslosigkeit herrscht. Angebotsorientierte Wirtschaftspolitik wird seit Anfang der 80er Jahre in den USA (seit Präsident Reagan, »Reaganomics«) betrieben. Ihre Grundzüge gehen auf den Wirtschaftswissenschaftler George Gilder (»Reichtum und Armut«) zurück, der sich wiederum auf Arthur Laffer bezieht.
wirtschaftspolitische Konzeption, die - im Gegensatz zur Nachfragesteuerung (de- mand management) - auf der Angebotsseite der Wirtschaft ansetzt und auf eine Belebung der wirtschaftlichen Aktivitäten abzielt. Eine spezielle Variante stellen die supply-side eco- nomics oder Reaganomics dar; dieser mit dem Amtsantritt Präsident Ronald Reagans verkündete Kurs umfasste folgende Elemente: Steuererleichterungen, Kürzungen (bestimmter) öffentlicher Ausgaben, stabilitätsorientiertes Geldmengenwachstum und Deregulierung. In der Bundesrepublik wird die angebotsorientierte Wirtschaftspolitik vor allem vom Sachverständigenrat zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung vertreten. Im Zentrum des Konzeptes steht die Forderung nach Befreiung der Wirtschaft von den lähmenden Fesseln administrativer Eingriffe. Weiterhin sollen die marginalen Sätze der Lohn- und Einkommensteuer reduziert werden, um die Leistungsanreize zu erhöhen und das Wachstum der Schattenwirtschaft zu bremsen. In die gleiche Richtung zielt die Forderung nach einer Reform der Sozialpolitik. Als Beitrag zur Bekämpfung der Arbeitslosigkeit verlangt die angebotsorientierte Politik eine Verbesserung der räumlichen und beruflichen Mobilität sowie eine leistungsbezogene Differenzierung der Löhne (Lohnstruktur). Kreislauftheoretisch betont die angebotsorientierte Wirtschaftspolitik z.T. das Wirken des Sayschen Theorems, nach dem sich ein (zusätzliches) Angebot selbst seine Nachfrage schafft und insoweit Massnahmen der Nachfragesteuerung überflüssig werden lässt. Literatur: Issing, O., Angebotsorientierte Wirtschaftspolitik, in: WiSt, 11. Jg. (1982), S. 463 ff.
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