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Ersparnis

Teil des Volkseinkommens, der nicht (sofort) für den Endverbrauch verwendet wird. Sparquote

Differenz zwischen verfügbarem Einkommen und Konsum (Verbrauch), die in den EinkommensVerwendungskonten der Bundesrepublik Deutschland dargestellt wird.

a) Im Sinne der - Volkswirtschaftlichen Gesamtrechnung: Der nach Abzug aller Konsumaufwendungen verbleibende Rest des verfügbaren Einkommens. Identisch mit dem Differenzbetrag von Erträgen (periodenbezogenen empfangenen Leistungen) und Aufwendungen (periodenbezogenen in Anspruch genommenen Leistungen). Die Ersparnis S als ex-post-Größe ist abhängig von der Definition des verfügbaren Einkommens Y und des Konsums C. Mißverständnisse resultieren aus ungenügender Beachtung der in der Literatur verwendeten unterschiedlichen Abgrenzungen dieser Bezugsgrößen. Gewinne und Verluste werden z.B. mitunter nicht als Einkommen angesehen; soweit sie im Unternehmen verbleiben, zählen sie dann auch nicht als positive oder negative Ersparnis (so u.a. John Maynard KEYNES in »Treatise an Money«). Für die Höhe der Ersparnis ist ferner entscheidend, ob man z.B. Beiträge zu Lebensversicherungen als Einkommens- oder als Vermögensübertragungen behandelt und ob man Aufwendungen für Gesundheitspflege und Ausbildung als Konsum oder Investition (in - Arbeitsvermögen) definiert. b) Im Sinne der - Vermögensrechnung: Reinvermögensbildung aus dem laufenden Einkommen. · In geschlossenen Volkswirtschaften ist die Ersparnis bei Aggregation über alle Sektoren größengleich der Sachvermögensbildung (Nettoinvestition). Dies ergibt sich aus der Bilanzgleichung in Verbindung mit dem Kreislaufkonzept. Die Grundgleichung der Vermögensrechnung In der geschlossenen Volkswirtschaft ist · Betrachtet man einzelne Sektoren oder eine offene Volkswirtschaft, ist die Ersparnis nicht mehr mit Sach- und Reinvermögensbildung gleichzusetzen. Vielmehr gilt dann:
Ersparnis
Ersparnis
Ersparnis c) In der Modellanalyse: Summe aus geplanter und ungeplanter nichtkonsumtiver Verwendung des verfügbaren Einkommens. Im Gleichgewicht ist die tatsächliche Ersparnis in vollem Umfange geplante Ersparnis (Sparfunktion). Das Sparen hat in der Volkswirtschaft eine Doppelnatur: Es bedeutet einerseits (Konsum-) Nachfrageverzicht und stellt insofern ein dämpfendes Element dar; es setzt andererseits Ressourcen frei, die für Investitionszwecke, d.h. Kapazitätserweiterung, genutzt werden können (Sparparadoxon). Die Doppelnatur zeigt sich bei der Verwendung der Sparquote in den verschiedenen Theoriebereichen (z.B. Multiplikatoranalyse, - postkeynesianische Verteilungstheorie; Wachstumstheorie). d) Ersparnis wird (seltener) auch als Bestandsgröße definiert. Sie ergibt sich dann als bis zu einem bestimmten Datum kumulierter Wert der in den zurückliegenden Perioden vor sich gegangenen Sparprozesse (im Sinne von a und b). E.G. e) Literatur: Haslinger, F. (1995). Stobbe, A. (1994)

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