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Goldmarkt

Im Laufe der historischen Entwicklung haben sich feste Märkte für Gold etabliert. Die Marktteilnehmer haben sich die Aufgabe gestellt, das Angebot der Goldproduzenten und die Nachfrage von Investoren und Verarbeitem zusammenzubringen.
Die bedeutendsten Goldmärkte befinden sich in London, New York, Zürich, Hongkong, Sydney und auch Frankfurt a. M. Der Handel mit Gold in Barren und Münzen, die gültiges Zahlungsmittel sind, sowie als Kontoguthaben ist seit 1993 in Deutschland wieder von der Mehrwertsteuerpflicht befreit. Wesentlich für die Umsätze im nationalen und internationalen Handel sind die Aktivitäten der Schmuckindustrie. Bestehen Preisunterschiede für Gold zwischen verschiedenen Handelsplätzen, so werden diese durch Arbitrage ausgeglichen.

Nationaler oder internationaler Markt, an dem Gold, vor allem in Barrenform und in Grossumsätzen, organisiert gehandelt wird. Wichtigste Weltgoldmärkte sind London und Zürich, ferner Paris und Frankfurt a. M. Goldmärkte sind durch Goldarbitrage i. Hinbl. a. ihre Preisbildung verbunden.

Gold

Handel mit Gold in Gestalt von Goldprodukten, Goldmünzen und Goldbarren, ferner Goldschrott und -vorprodukten für industrielle Weiterverarbeitung. Ein besonders für Länder, in denen privater Besitz von Währungsgold verboten ist, wichtiger Nebenmarkt ist der Handel mit Aktien von Goldminen und Finanzgesellschaften, die Goldminen kontrollieren, desgleichen der Handel in Derivaten mit Bezug zum Gold. Der Goldpreis ist i.d.R. als Dollarpreis je Feinunze (31,1g) zu verstehen. Der Feingehalt des Währungsgoldes (im Gegensatz zur stark variierenden Feinheit des Industriegolds) liegt bei 995 bis 999 Tausendteilen. Die Haupthandelsplätze sind in Europa Zürich, London und Paris, in Asien Bombay, Beirut und Hong Kong, in Amerika New York, Chicago und Mexiko City. Das Angebot stammt aus verschiedenen Quellen. Die Goldgewinnung belief sich 1996 auf 2 346 t (davon 21,1% Südafrika, 14,0% USA, 12,3% Australien, 7,0% Kanada, 6,2% China, 5,5% Rußland). Durch Schrottverwertung kamen 644 t hinzu. Das Angebot offizieller Stellen betrug 239 t. Auch Derivative und Goldleihe könnten zum Angebot i.w.S. gerechnet werden (262 t). Da sich die Vorkommen, soweit bekannt, allmählich erschöpfen und die Goldgewinnungskosten deshalb, allerdings auch aufgrund von Arbeits- und Materialkostensteigerungen, laufend erhöhen, kann man auch bei Goldpreiserhöhung im wesentlichen nur eine Aufrechterhaltung oder leichte Steigerung des gegenwärtigen Produktionsvolumens erwarten. In bezug auf die Quelle des »Russengoldes« ist nach Lüftung des Geheimnisses in der Gorbatschow-Ara große Ernüchterung eingetreten. Die Goldnachfrage wird nur noch in geringem Maße von der Anreicherung amtlicher Bestände getragen. An vorderster Stelle steht der (sehr preiselastische) Bedarf an Goldschmuck (1996: 81%); in weitem Abstand folgen: die Unterbringung von Goldbarren in Horten (5%), die offizielle Münzprägung (2%), Nachfrage der Elektronikindustrie (6%) und Nachfrage für andere, insbes. auch medizinische Zwecke (6%). Man rechnet auf absehbare Zeit mit fortgesetzt steigendem Bedarf, eine durchschlagende Substitution in den Bereichen Schmuck, Elektronik und Medizin zeichnet sich nicht ab. Die Anlage- und Spekulationsnachfrage bringt sehr große Unruhe in den Markt. Politische Krisen finden allerdings nicht mehr so ausgeprägt wie noch in den 80er Jahren ihren Widerschein in Goldnachfrage und -preisen: Die Kriegsfurcht im Zusammenhang mit der Besetzung der amerikanischen Botschaft im Iran und die sowjetische              Afghanistanintervention führte um die Jahreswende 1979/80 zur bisher letzten Preisexplosion. Ebenfalls nur noch abgeschwächt zeigen sich in der Marktverfassung inflationistische Anfälle der Weltwirtschaft, Inflationserwartungen und die Lage auf den Märkten für alternative Vermögensanlagen; die Beziehung des Goldpreises zum Zinsniveau und zu den Wechselkurserwartungen in bezug auf die wichtigsten Währungen war deshalb früher erheblich enger. Dagegen haben in den Nachfolgestaaten der UdSSR, in China und auf dem indischen Subkontinent die wirtschaftliche Instabilität und Inflationsängste einerseits, die Unkontrollierbarkeit der privaten Vermögenshaltung andererseits in den 90er Jahren eine kräftige, wenn auch schwer kalkulierbare Goldnachfrage aufleben lassen; dies um so mehr, als es sich um Kulturen mit uralter Goldtradition handelt. Sie sind per Saldo Goldabsorptionsregionen geworden. Eine Besonderheit des Goldmarktes ist das Mißverhältnis der laufend gehandelten Mengen zu den gewaltigen, außerordentlich schnell mobilisierbaren Beständen. Administrative Eingriffe, wie die am 21.9.1973 vom US-Kongress beschlossene, zum 2.1.1975 wirksame Aufhebung des seit 1934 bestehenden Verbots des Goldhandels und der Goldhortung durch US-Inländer oder das am 15.4.1975 in Großbritannien verhängte Importverbot für Goldmünzen und -medaillen, die nach 1837 geprägt wurden, tun ein übriges, den Markt zu stören. Nach wie vor ist Gold in vielen Teilen der Welt ein hoch besteuertes und stark reguliertes Produkt, weil es den Ruch des Luxusgutes an sich hat, aus der Zeit der Golddevisenwährung mit dem Odium der Gefährdung des Wechselkurses bei Goldabflüssen behaftet ist, unter dem Verdacht steht, als Indexierungs- und Thesaurierungsmedium die Geldpolitik zu erschweren und seine Dienste der illegalen oder sogar kriminellen Schattenwirtschaft zu leihen. Die ebenfalls oft beschworene Rolle des Goldes als Spielball der Spekulation ging mit beruhigender Wirkung für den - Goldpreis auf derivative Finanzinstrumente über, die sich zur Handhabung von Preisänderungsrisiken bei Vermögenswerten besser nutzen lassen (Zins-Futures, Zins- und Währungsswaps). F.G. Literatur: Krümmel, H.-J. (1979). Aschinger, F.E. (1978). Bank für Internationalen Zahlungsausgleich (Jahresberichte). World Gold Council, Genf (lfd. Berichtswesen)

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