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Monopoltheorie

theoretische Erfassung der Definition und der wohlfahrts- und wettbewerbstheoretischen Implikationen des Monopols unter den Aspekten der Marktstruktur, des Marktverhaltens und des Marktergebnisses. Das strukturelle Kriterium für ein Monopol ist erfüllt, wenn sich auf der Angebotsseite eines Marktes nur eine Wirtschaftseinheit - i.d.R. ein Unternehmen - befindet. Da in der Praxis meist unvollkommene Märkte vorliegen, ist jedoch die Abgrenzung von Märkten nicht ohne ein gewisses Mass an Willkür möglich (relevanter Markt). Darüber hinaus ist u.U. ein sehr grosses Unternehmen neben einer Vielzahl sehr kleiner Unternehmen auch als Monopol zu betrachten. Für theoretische Überlegungen spielt dennoch das strukturelle Kriterium eine zentrale Rolle. Monopoltheorie Unter dem Verhaltensaspekt liegt ein Monopol vor, wenn der "Monopolist" seine Aktionsparameter (z.B. Preis oder Werbung) ohne Rücksicht auf etwaige Reaktionen der Konkurrenten einsetzt. Wählt der Monopolist den Preis als Aktionsparameter (Preisfi- xierer) und die Menge als Erwartungsparameter, so glaubt er seine konjekturale Preisab- satzfunktion mit der Marktnachfrage identisch. Um ein Monopol vom Marktergebnis her zu definieren, muss mit nur schlecht operatio- nalisierbaren Kriterien wie "überhöhter Preis" oder "geringe Innovationsbereitschaft" gearbeitet werden. Monopoltheoretische Überlegungen gehen i.d.R. vom Modell des französischen Mathematikers Antoine Cournot (1801-1877) aus. Mit einer leichten Modifizierung lässt sich die Cournotsche Monopollösung graphisch wie folgt darstellen (vgl. Abb.). Will der Monopolist seinen Gewinn maximieren, so muss er seine Produktion solange ausdehnen, bis der Grenzgewinn Null ist; denn das Gewinnmaximum wird dann erreicht, wenn Grenzerlös und Grenzkosten gleich sind und die Steigung der Grenzerlöskurve kleiner als die Steigung der Grenzkostenkurve ist (Punkt E). Punkt C auf der Nachfragekurve (mit den Koordinaten gewinnmaximaler Preis pm; gewinnmaximale Menge xm) wird als Cournotscher Punkt bezeichnet. Eine Erweiterung des Cournotschen Falles stellt das Modell des Teilmonopols dar. Hierbei befinden sich neben einem grossen Anbieter ein oder mehrere kleine Anbieter auf dem Markt. Diese Situation wird auch als Forchheimerscher Fall bezeichnet. Der Teilmonopolist legt seinem Gewinnkalkül nicht die Marktnachfrage selbst, sondern diejenige Nachfrage zugrunde, die sich nach Subtraktion der von den kleinen Anbietern auf den Markt gebrachten Mengen von der Gesamtnachfrage ergibt. Graphisch stellt sich dieser Sachverhalt wie folgt dar (vgl. Abb.).     Monopoltheorie Die vom kleinen Anbieter gemäss seiner Angebotskurve jeweils angebotene Menge wird von der insgesamt nachgefragten Menge (Branchennachfragefunktion AD) abgezogen, so dass für den Teilmonopolisten die Nachfragekurve BCD gilt. Der Teilmonopolist bestimmt nun unter Zugrundelegung dieser Nachfragekurve wie bei der Cournotschen Monopollösung seinen gewinnmaximalen Preis pm und die Menge xm; die insgesamt abgesetzte Menge beträgt hierbei xK. In der Regel werden monopolistische Marktstrukturen negativ bewertet im Vergleich zu wettbewerblichen. Die Wohlfahrtstheorie verbindet mit monopolistischer Preissetzung einen gesamtwirtschaftlichen Monopoltheorie Monopoltheorie Verlust an Konsumenten- und Produzentenrente. Bei Vorliegen des Wettbewerbspreises pw ist die Summe aus Konsumentenrente (CGB) und Produzentenrente (ACB) maximal: Bei jedem anderen Preis ist sie geringer als AGB. So beträgt der Wohlfahrtsverlust beim Monopolpreis pm DEB. Die Produzentenrente steigt zwar um (CFEH-DHB), aber dies wird überkompensiert durch den Verlust an Konsumentenrente von CFEB. Bedeutender als die Wohlfahrtsverluste aufgrund monopolistischer Preisbildung können die Verluste sein, die durch mangelnde X- Effizienz entstehen.                                                   Literatur: Fehl, UJOberender, P., Grundlagen der Mikroökonomie, 5. Aufl., München 1992. Ott, A. E., Grundzüge der Preistheorie, 3. Aufl., Göttingen 1979.

Preistheorie

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