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ruinöse Konkurrenz

(ruinöser Wettbewerb, cutthroat competition) Verlauf des Wettbewerbsprozesses, der der Forderung nach funktionsfähigem Wettbewerbs nicht zu genügen vermag und von dem anzunehmen ist, dass er nicht zu einem dauerhaft befriedigenden Marktergebnis führen wird. Als cutthroat competition vollzieht sich ruinöse Konkurrenz, wenn im Oligopol Marktmacht genutzt wird, um (vermeintlich) schwächere Konkurrenten zu verdrängen und dadurch eine Monopolposition zu erlangen oder als -Preisführer akzeptiert zu werden. Typische Erscheinungsform dieser Art von ruinöser Konkurrenz ist der zeitweilige Verzicht auf kostendeckende Preise. Ein Ausgleich der dabei vorübergehend hinzunehmenden Verluste kann etwa aus den Gewinnen vorgenommen werden, die ein diversifiziertes Unternehmen auf anderen Märkten erzielt, auf denen es möglicherweise eine dominante Position einnimmt. Ruinöser Wettbewerb kann auch als Folge verzögerter Kapazitätsanpassung bei einem. dauerhaften Nachfragerückgang ("Strukturkrise") zustande kommen. Bestehen auf einem Markt - Marktaustrittsbarrieren,            dann kommt es auch dann nicht im erforderlichen Ausmass zum Abbau von Kapazitäten durch Stillegen älterer Anlagen oder durch das Ausscheiden von Unternehmen aus dem Wettbewerbsprozess, wenn bei erheblich und dauerhaft reduziertem Nachfrageniveau die Mehrheit der Anbieter erhebliche Verluste hinzunehmen hat und wenn keine Aussicht besteht, dass die vorhandenen Kapazitäten in Zukunft jemals wieder voll genutzt werden können. Ruinöse Konkurrenz ist somit stets gleichbedeutend mit einer Störung des marktwirtschaftlichen Anreiz-, Lenkungs- und Kontrollverfahrens "Wettbewerb". Das Bestehen von ruinöser Konkurrenz schafft folglich zumeist wirtschaftspolitischen Handlungsbedarf. Die Wettbewerbspolitik kann versuchen, durch konsequente Anwendung der Vorschriften des Gesetzes gegen Wettbewerbsbeschränkungen Behinderungsmissbrauch brauchskontrolle) zu verhindern. Begrenzte Möglichkeiten zur Ahndung von Verdrängungswettbewerb bietet auch das - Gesetz gegen den unlauteren Wettbewerb. Kommt es zu ruinöser Konkurrenz, weil notwendige Angebotsanpassungen unterbleiben, kann der Versuch sinnvoll sein, die hier offensichtlich unzureichende Faktormobilität mit Mitteln der Strukturpolitik zu steigern.                          Literatur: Eickhof, N., Strukturkrisenbekämpfung durch Innovation und Kooperation, Tübingen 1982. Tolksdorf, M., Ruinöser Wettbewerb, Berlin 1971. Borchert, M./Grossekettler, H., Preis- und Wettbewerbstheorie, Stuttgart 1985.

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