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mikroökonomische Haushaltstheorie

Die neoklassische Haushaltstheorie der Nationalökonomie ist ein mikroökonomischer Ansatz zur Entwicklung von Modellen des Konsumentenver­haltens und der Kaufentscheidungen mit dem Ziel der Ableitung aggregierter Preis-Absatz-Funktionen (Nachfragefunktionen). Auf der Grundlage des Menschenbilds des “homooeconomicus” interpretieren diese Modelle die Kaufentscheidungen als Resultat vollkommen ra­tionaler ökonomischer Wahlhandlungen. Zwei Gruppen von Variablen bestimmen danach das Kaufverhalten:

1. die Variablen des Haushalts (sein Einkommen, seine Präferenzstruktur, sein Ziel der Nutzenma­ximierung) und

2. die Umweltvariablen (die Güter und deren Preise).
Das Grundmodell der mikroökonomischen Haus­haltstheorie versucht, eine Antwort zu finden, für welche Güter sich ein Haushalt, dessen Ziel die Nutzenmaximierung ist, bei gegebener Konsum­summe und bei gegebenen Preisen entscheidet.
Bei der Entscheidungsfindung des homooeconomicus ist bedeutsam, dass er vollständige Kenntnis seiner eigenen Bedürfnisstruktur, vollständige Kenntnis aller Möglichkeiten der Bedürfnisbefriedigung (vollständige Markttransparenz), keinerlei markenbezogene - Präferenzen, sondern lediglich produktbezogene Präferenzen (Homogenität des Markts) hat, alle Marken eines Produkts in zeitlicher und räumlicher Hinsicht gleichartig einstuft (keine zeitliche und räumliche Präferenz), nach Maximierung seines persönli­chen - Nutzens strebt, eine unbegrenzte Kapa­zität der Informationsverarbeitung besitzt und oh­ne Beeinflussung durch andere Personen oder durch Erfahrungen (soziale Isolation und Unfähigkeit zum Lernen) entscheidet.
“Das Nutzenmaximum des Haushalts ist dadurch gekennzeichnet, dass bei fixierter Präferenzord­nung die Grenzrate der Substitution zweier Wa­ren gleich dem umgekehrten Preisverhältnis ist. Durch genauere Charakterisierung der Güter las­sen sich Verfeinerungen des Modells erzielen. So wird zwischen - Substitutions-, Komple­mentär- und unabhängigen Gütern einerseits so­wie - inferioren und Gütern des gehobenen Be­darfs andererseits unterschieden. Die Verfügung über ein Substitutionsgut senkt die über ein Kom­plementärgut erhöht den Nutzen eines bestimm­ten Gutes.” (Heribert Meffert)
Es leuchtet unmittelbar ein, dass dieses Modell aufgrund seines hohen Abstraktionsgrades und wegen der Realitätsferne der homo-oeconomi­cus-Annahme als Erklärung des Konsumen­tenverhaltens kaum geeignet ist, die Wirkung einzelner absatzpolitischer Instrumente unter­schätzt und die Bedeutung eines Preis-Mengen­Mechanismus und damit die Preispolitik generell überschätzt. Dennoch erlaubt sie die Ableitung einiger auch unter realen Bedingungen gültiger Regelmäßigkeiten:
· “Bei gegebener Budgetsumme nimmt mit stei­gendem Preis die Nachfragemenge nach einem Produkt ab und umgekehrt.
· Bei gegebener Budgetsumme nimmt mit stei­gendem Preis des Produktes i die Nachfrage­menge von Produkt j zu, wenn i und j hinsichtlich eines Bedürfnisses substitutive Produkte sind; die Nachfragemenge von Produkt j nimmt hinge­gen ab, wenn i und j komplementäre Produkte sind.
· Konsumenten streben bei der Planung ihrer Bedürfnisbefriedigung eine Situation an, bei der alle alternativen Möglichkeiten der Bedürfnisbe­friedigung gleich ,gut\' sind.” (Franz Böcker/Lutz Thomas)




mikroökonomische Haushaltstheorie




Die Gesamtheit der Mengenkombinationen zwei­er substituierbarer Güter, die nach Einschätzung des Konsumenten denselben Nutzen stiften, wird in der mikroökonomischen Haushaltstheorie in sog. lndifferenzkurven graphisch dargestellt. Die Darstellung in Form von Isonutzenkurven geht auf Theorien und Überlegungen Vilfredo Paretos zur - Ophelimität zurück. Es wird davon ausgegangen, dass jeder Haushalt eine je nach der Struktur seines Bedarfs unterschiedliche Schar von lndifferenzkurven hat. Dabei wird je­weils durch die Grenzrate der Substitution an­gegeben, auf welche Menge eines Gutes ver­zichtet werden muss, um durch eine infinitesimale Erhöhung einer anderen Menge dasselbe Nut­zenniveau zu behalten.

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