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Beschaffungsmarktforschung

Siehe auch: Marktforschung

Nach der Marktrichtung kann die Marktforschung in die Absatzmarktjor-schung und die Beschaffungsmarktforschung differenziert werden.

In Analogie zur Absatzmarktforschung ist die Beschaffungsmarktforschung auf die Gewinnung von Informationen über Einsatz- und Wirkungsmöglichkeiten der beschaffungspolitischen Instrumente (Beschüfjungsmarketing) von Nachfragern sowie auf die hiermit korrespondierenden Verhaltensweisen der übrigen Marktteilnehmer ausgerichtet.

Darüber hinaus ist es Aufgabe der Beschaffungsmarktforschung, die gegenwärtige und zukünftige Situation auf den Beschaffungsmärkten eines Unternehmens zu analysieren (vgl. Hammann/Erichson, 2000, S. 37ff.).

Die Beschaffungsmarktforschung bezieht sich auf alle Wirtschaftsgüter (materielle und immaterielle Realgüter sowie Nominalgüter). Im weiteren Sinne ist auch die Analyse der Arbeitsmärkte (Personalmar-keting) Gegenstand der Beschaffungsmarktforschung.

Beschaffung, Aufbereitung und Interpretation von Informationen für beschaffungspolitische Entscheidungen. Insbesondere interessieren Informationen über die Einsatz- und Wirkungsmöglichkeiten der beschaffungspolitischen Instrumente sowie über die Verhaltensweisen der Marktteilnehmer. Grundlage der betrieblichen Beschaffungspolitik bilden eine regelmässige Analyse der Beschaf- fungsmarktsituation sowie die Prognose von Mengen und Preisen der zu beschaffenden Produktionsfaktoren. Sie werden ergänzt durch fallweise durchgeführte Sonderuntersuchungen. Die Analyse der Beschaffungsmärkte korrespondiert mit der Kontrolle der durch die Beschaffungsplanung vorgegebenen Sollwerte, unter Hinzuziehung von Zahlen des betrieblichen Rechnungswesens.     Literatur: Lohrberg, W, Grundzüge der Beschaffungsmarktforschung, Bochum 1978. Stracke, H., Beschaffungsmarktforschung, Wiesbaden 1982. Stangl, M., Beschaffungsmarktforschung - ein heuristisches Entscheidungsmodell, Köln 1988.

Teil des Beschaffungsmarketing: Syste­matische, problemorientierte Beschaffung und Aufbereitung von Informationen über die Beschaffungsmärkte von Unternehmen, insb. über geeignete Beschaffungsquellen (Lieferanten), Beschaffungsbedingungen undNachfragewettbewerber. Die Beschaffungsmarktforschung wird oft unterteilt in Beschaffungsmarktanalyse und Beschaffungsmarktbeobachtung. Im Wege der Beschaffungsmarktanalyse wird die Grundstruktur eines Beschaffungsmark­tes untersucht (zeitpunktbezogen). Die Beschaffungsmarktbeobachtung hat die Aufgabe, die Entwicklung bestimmter Marktgrößen über die Zeit zu verfolgen (zeitraumbezogen). Prinzipiell gibt es keine Restriktionen für den Einsatz der üblichen Methoden der Marktforschung zum Zwecke der Daten­gewinnung und -Verarbeitung. Sekundär­forschung hat eine besondere Bedeutung bei der ersten Analyse neuer Beschaffungsre­gionen und bei der erstmaligen Suche nach Beschaffungsquellen (Neulieferanten, Liefe­rantenwechsel). Messeveranstaltungen wer­den als geeignete Informationsquellen mit starker Branchenkonzentration bzw. Pro­blemorientierungangesehen. Gegenstand der Beschaffungsmarktfor­schung sind Informationen, die den Ent­scheidungsträgern das nötige Wissen über make-or-buy-Entscheidungen, Beschaf­fungspreise und Lieferbedingungen, Beschaffungsqualitätcn, -wege und Lieferan­tenwahl vermitteln. In einer zunehmend turbulenteren Umwelt sollte die Beschaf­fungsmarktforschung zu einem Frühwarn­system ausgebaut werden, um „schwache Si­gnale“ aus den Beschaffungsmärkten rechtzeitig aufzunehmen und die Unterneh­mung vor überraschenden Diskontinuitäten zu bewahren. 

Literatur:  Lohrberg, W., Grundprobleme der Be­schaffungsmarktforschung, Bochum 1978.

Derjenige Be­reich der betrieblichen - Marktforschung, der als Korrelat zur - Absatzmarktforschung und als ein Instrument der betrieblichen Beschaf­fungspolitik eines Wirtschaftsunternehmens dem Ziel dient, mit Hilfe von Methoden der Marktfor­schung systematisch Informationen über externe Größen des Beschaffungsmarkts wie z.B. die Art und Zahl faktischer und potentieller Lieferanten, Kapitalgeber, die Mengen, Preise und Qualitäten betrieblicher Ressourcen usw. sowie über interne,         beschaffungsmarktpolitisch     relevante Größen wie z.B. - Bedarfe, das eigene Finanz­potential usw. zu sammeln, auszuwerten und zu verarbeiten, um dadurch den Beschaffungsmarkt des Unternehmens transparenter zu machen und Anwendungsmöglichkeiten für das beschaf­fungspolitische Instrumentarium aufzuzeigen und zu schaffen. Unter mehreren in der Literatur an­zutreffenden Klassifizierungsschemata ist die Gliederung in Einkaufsmarktforschung,
Einkaufsanalyse und - Einkaufsmarktbeob­achtung allgemein akzeptiert. Nach dem Gegen­stand der beschaffungspolitischen Zielsetzungen ist es zweckmäßig, zwischen Marktforschung für Produktionsmittel und für Arbeitskräfte sowie - Finanzierungsmarktforschung zu unterschei­den.

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