Ursprüngliche Bezeichnung für einen Zugang zu Telekommunikationsangeboten über die Telefonleitung, abgekürzt als „btx“. Von der Telekom heute als T-Online-Dienst bezeichnet. Nutzer können zahlreiche Angebote abrufen, Datenbanken verwenden und Geschäfte mit den Anbietern abschließen. Im Rahmen des Home-Banking kann die gesamte Kontoführung über dieses Medium abgewickelt werden, wovon besonders Kunden von Direktbanken und Discount-Brokern Gebrauch machen.
ist ein Kommunikationssystem, bei dem durch Verbindung des Fernsprechnetzes mit dem Heimfernsehgerät dem Teilnehmer der Zugriff auf vielfaltige Bild- und Textspeicher eröffnet wird. Über Telefon wählt man eine Bildschirmtextzentrale an und erhält von dort die gewünschte Information, die sofort auf dem Bildschirm erscheint. Das System ist in Großbritannien unter dem Namen »Prestel« entwickelt worden und wird in der Bundesrepublik in Düsseldorf und Berlin erprobt. Die Deutsche Bundespost will 1983 mit der bundesweiten Einführung des Systems beginnen.
Abk.: BTX. 1983 eingeführtes Dienstleistungsangebot der Deutsche Telekom AG zur Informationsübertragung auf elektronischem Weg. Spät. Bez.: Da-tex-J, heutige: T-Online. Durch BTX-Terminals können nicht nur Informationen abgerufen werden, sondern auch Eingabe von persönlichen Mitteilungen, Rechnerdialoge usw. werden ermöglicht. Der Rechnerverbund ermöglicht dem Bankkunden, Dialoge mit der EDV-Anlage der Bank zu führen, falls er über einen Telefonanschluss und ein geeignetes Endgerät verfügt - Fernsehgerät oder PC mit BTX-Einrichtung - und auch mit den Banken zu kommunizieren. BTX kann als reines Informationsmedium oder auch bei entspr. Installation als Transaktionsmedium für einfache Bankleistungen verwendet werden. Daher kann BTX auch Medium der Vertriebspolitik bzw. Vertriebsweg von Banken sein. Über BTX können so im Rahmen des Homebanking standardisierte und automatisierte Informations- und Transaktionsleistungen von Banken am Standort des Kunden abgewickelt werden. Zu den von Banken angebotenen Informationsleistungen im Rahmen des Bildschirmtextsystems gehören: allgemeine Informationen über die Bank, allgemeine finanzwirtschaftliche Informationen (Aktien-, Renten-, Sorten-, Devisenkurse, Edelmetallpreise, Zinsspiegel) sowie konkrete leistungsbezogene Informationen, z. Bildschirmtext über Kreditkonditionen, Geldanlagen, Immobilienangebote. Transaktionsleistungen, die von Banken im Bildschirmtext angeboten werden, umfassen die Kontoführung (Einrichtung, Löschung, Salden- und Vorgangsabfragen), den Zahlungsverkehr sowie individuell vereinbarte Leistungen im Wertpapiergeschäft (Orderaufgabe) und den Abruf von konkreten, auf den Kunden individuell zugeschnittenen Angeboten. Darüber hinaus lassen sich mittels dieses Mediums ohne grossen Zeit- und Kostenaufwand die Konditionen und das Leistungsangebot verschiedener Banken abfragen und vergleichen. Für die Teilnahme am Bildschirmtextangebot der Bank und für die Ausführung von Transaktionen ist eine individuelle Vereinbarung des Kunden mit der Bank notwendig, damit diese die Kontodaten für einen Zugriff über das BTX-System vorbereitet. Darüber hinaus muss aus Sicherheitsgründen eine Schlüsselvereinbarung (Kryptographie) getroffen werden, um einen unberechtigten Zugriff auf die individuellen Kontodaten auszuschliessen. Bedingt durch technische Unzulänglichkeiten, falsche Marktbearbeitung durch die Betreiber von BTX u. a. m. ist die Verbreitung dieses Absatzsystems allerdings weit hinter den Erwartungen zurückgeblieben. Daher wurde durch technische Modifikationen und Änderungen im Anwendungsmodus höhere Akzeptanz bei den Benutzern zu erreichen versucht.
(Btx) Dienst der Deutschen Bundespost, Telekom, der in ähnlicher Form auch in anderen Ländern, aber unter anderen Bezeichnungen (z. B. View- data) angeboten wird. Der Dienst besteht aus mehreren speziellen Vermittlungseinrichtungen, den Bildschirmtextzentralen (Gross- rechenanlagen mit hoher Speicherkapazität), und wird zwischen Btx-Teilnehmern und den Zentralen über das bestehende Fernsprechnetz abgewickelt. Zwischen den Btx-Zentralen und Datenbanken der Informationsanbieter erfolgt die Übertragung im IDN. Btx bietet einen Zugriff auf Informationen in Datenbanken sowie einen Mitteilungsdienst zwischen den Teilnehmern. Der Zugriff erfolgt zum einen auf die posteigenen Datenbanken in den Btx-Zentralen, bei denen Informationsanbieter Speicherplatz mieten können und in denen die Post auch eigene Informationen bereithält, zum anderen auf externe Datenbanken. Die Vermittlung übernehmen dann die Rechner innerhalb der Btx-Zentralen. Über Vermittlungsrechner und Datenbanken erfolgt auch der Mitteilungsdienst Electronic mail zwischen den Bild- schirmtextteilnehmern. Bildschirmtext ist ein dialogorientierter Dienst, d.h. es werden nicht nur Daten abgerufen, sondern es können auch Antworten vorgesehen werden (z.B. Bestellungen, Buchungen). In seiner einfachsten Form besteht die Endgerätausstattung von Bildschirmtext aus einem Bildschirm (Fernsehgerät), einem Modem und einer kleinen Tastatur für die Bedienungsführung. Sie kann um eine volle Schreibmaschinentastatur sowie um einen Drucker erweitert werden. Der Dienst ist sowohl für private Haushalte (z.B. Mitteilungssysteme) als auch für den gewerblichen Bereich (z.B. Vertriebsunterstützung) gedacht, wobei eine Verknüpfung beider möglich ist (z.B. Homebanking, Teleshopping, Versandhandel). Er ermöglicht auch dem privaten Haushalt den Zugriff auf umfangreiche Datenbanken, u.U. auch auf Programmbibliotheken. Btx-Teilnehmer zahlen eine monatliche Grundgebühr für den Anschluss (Modem) sowie weitere Gebühren, abhängig vom Ausmass der Inanspruchnahme des Informationsangebotes. Btx kann mit der elektronischen Datenverarbeitung verbunden werden, findet jedoch seine Grenzen in einer relativ geringen Übertragungsrate (75 bit/sec vom Rechner zum Nutzer). Der Dienst ist nicht ausschliesslich öffentlich, sondern ermöglicht auch eine exklusive Nutzung etwa für unternehmungsinterne Zwecke. Hierzu muss eine geschlossene Benutzergruppe (z.B. die Unternehmung) im Rahmen von Bildschirmtext gebildet werden, welche auf die in den Btx-Zentralen angebotenen Speichermöglichkeiten zugreifen kann. Diese Informationsvorräte und Informationstransfers sind anderen Bildschirmtextteilneh- mern nicht zugänglich. Literatur: Danke, E., Der Bildschirmtextdienst der Deutschen Bundespost, in: net-spezial, April 1985, S. 11 ff. Meffert, H., Bildschirmtext als Kommunikationsinstrument, Stuttgart u.a. 1983. Albensöder, A. (Hrsg.), Telekommunikation, Netze und Dienste der Deutschen Bundespost, Heidelberg 1987.
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