System zur Minimierung des Transfervolumens im innerbetrieblichen Zahlungsverkehr eines Konzerns. Alle gegenseitigen Forderungen der verschiedenen Konzernteile werden einer zentralen Clearingstelle (Abrechnungszentrale) gemeldet, die die entsprechenden Salden ermittelt. Beim anschließenden Saldenausgleich brauchen nur die Konzernteile mit negativen Salden an solche mit positiven Salden Zahlungen zu leisten.
Vereinbarung zwischen zwei Kontraktparteien, die mehrere Verträge mit gegenläufigen Abnahme- und Lieferansprüchen miteinander abgeschlossen haben. Die gegenseitigen Ansprüche und Verpflichtungen werden gegeneinander verrechnet. Zwei Arten des Nettings werden unterschieden:
Im Rahmen des Novationsnettings erfolgt eine laufende Verrechnung der Ansprüche und Verpflichtungen. Die in das Netting eingehenden Kontrakte werden durch den Novationsvertrag ersetzt. Beim Liquidationsnetting (close-out-netting) ist eine gegenseitige Verrechnung der entsprechenden Positionen nur bei Ausfall eines Vertragspartners vorgesehen. Schließen Kreditinstitute Nettingvereinbarungen ab, so muß entsprechend den Vorgaben des Grundsatzes I nicht mehr das Adressenausfallrisiko jedes Einzelkontraktes gesondert mit Eigenkapital unterlegt werden.
Allgemein verwendeter Begriff für die Saldierung von Forderungen und Verbindlichkeiten bzw. für deren Verrechnung in sonstiger Weise. Es haben sich verschiedene Formen des Netting herausgebildet:
Settlement Netting
Close-out Netting
Novatran Netting
Obligation Netting
Settlement Netting und Close-out Netting finden überwiegend in Standardrahmenverträgen (bilaterales Netting) Anwendung, Novatran Netting ist eher im anglo-amerikanischen Rechtsbereich typisch, während dort Obligation Netting eine untergeordnete Rolle spielt.
1. Allg.: Aufrechnung von (risikobehafteten) Positionen, die einerseits Forderungen, andererseits Verbindlichkeiten sind (z. B. bei Devisenpositionen). 2, Spez.; Methode der Absicherung gegen das Wechselkursrisiko, bei der alle vorhandenen Fremdwährungsforderungen und -Verbindlichkeiten erfasst und die betraglich und zeitlich kongruenten Positionen gegeneinanderausgeglichen werden. Gesichert wird dann nur der verbleibende Saldo. Auf diese Weise werden die Kurssicherungskosten gering gehalten. Voraussetzung ist eine zuverlässige und detaillierte Positionserfassung.
3. Im Rahmen des Cashmanagements Aufrechnung gegenläufiger Zahlungen in derselben Währung zwischen Konzernunternehmen, wodurch Kurssicherungskosten eingespart werden. Darüber hinaus werden die teilw. erheblichen Transaktionskosten von Geldübertragungen gesenkt.
ist die stichtagsbezogene Aufrechnung von tatsächlich bestehenden Forderungen und Verbindlichkeiten zwischen den Teileinheiten einer Unternehmensgruppe mit dem Ziel, die Kapitalverkehrskosten und den Float zu minimieren. Unterscheiden lassen sich das bilaterale Netting zwischen jeweils zwei Unternehmen und das multilaterale Netting zwischen mehreren oder allen Unternehmen einer Gruppe. Die Begleichung der Salden erfolgt unmittelbar zwischen den Gesellschaften oder durch die Einbeziehung einer zentralen Clearingstelle, bei der es sich auch um ein externes Kreditinstitut handeln kann. Wesentlicher Gestaltungsparameter des Netting ist die Zeitspanne, die zwischen zwei Abrechnungsstichtagen liegt. Je länger diese gewählt wird, desto höher sind i.d.R. die genannten Einsparungen. Eine erweiterung erfährt das Netting in Form des Matching, in das auch Dritte, die durch einen regelmässigen Leistungs- und/oder Finanzaustausch mit Unternehmen der Gruppe verbunden sind, einbezogen werden. Siehe auch Cash Management.
Bez. f. d. Verrechnung gegenläufiger Zahlungsbewegungen. Dadurch werden Anzahl und Volumen von Zahlungsbewegungen verringert.
Vorhergehender Fachbegriff: Netpromotion | Nächster Fachbegriff: netting out
Diesen Artikel der Redaktion als fehlerhaft melden & zur Bearbeitung vormerken
|