Unternehmen, das infolge steigender Skalenerträge (Skaleneffekte) den gesamten Output mit minimalen Stückkosten herstellen kann. Dabei wird unterstellt, dass das Unternehmen bei gegebenem Stand des technischen Wissens seine Produktionskapazität stets der Nachfrage nach dem Gut anpassen kann. Natürliche Monopole werden insb. in den Bereichen Elektrizitätswirtschaft, Eisenbahnverkehr, Luftverkehr und Telekommunikation vermutet, und von diesen wird das Argument des natürlichen Monopols vorgebracht, um ihre Stellung als wettbewerblicher Ausnahmebereich zu stützen; ansonsten drohe ruinöse Konkurrenz. Das Privileg des natürlichen Monopols wurde vor allem in den USA durch die staatliche Regulierung dieser Wirtschaftszweige im allgemein-gesellschaftlichen Interesse zu binden versucht (Vermeidung von Monopolgewinnen durch Höchstpreissetzung, Reglementierung des Markteintritts). Neuerdings gibt man der Deregulierung den Vorzug. Literatur: Käufer, E., Theorie der Öffentlichen Regulierung, München 1981.
Die Existenz natürlicher Monopole — als eine Art des Marktversagens — führt zu staatlicher Wirtschaftspolitik. Sie entstehen in Wirtschaftszweigen, in denen die Skalenerträge stark zunehmen bzw. die Durchschnittskosten so stark sinken, dass nur ein Unternehmen das Angebot bereitstellen sollte oder bereitstellt.
Als Beispiel ist die leitungsgebundene Versorgung (Schienenverkehr, Strom- und Gasnetze, Kabelfernsehen) zu nennen. Technischer Fortschritt hat indes dazu geführt, dass auf diesen Märkten wenigstens partiell Wettbewerb entstehen kann (wettbewerbliche Nutzung des Schienennetzes, Durchleitungsrechte für andere Anbieter bei Strom und Gas etc.).
Siehe: Monopole, natürliche.
siehe Monopol, natürliches.
Markt für ein Gut, dessen Produktionskosten im von den Absatzmöglichkeiten abgesteckten Bereich durch eine subadditive Kostenfunktion beschrieben werden. Eine Kostenfunktion K (Y) heißt subadditiv, wenn die Produktion der Menge Y in nur einem Unternehmen zu geringeren Kosten K möglich ist als in mehreren Unternehmen mit den gleichen Kostenfunktionen: K (Y) < K (Y1) +...+ K (Y„) für alle Kombinationen Subadditivität der Kostenfunktion tritt u.a. auf bei - economies of scale oder bei Produktion eines Gutes mit positiven Fixkosten und konstanten variablen Stückkosten. Im natürlichen Monopol kann ein bestimmtes Angebot am kostengünstigsten durch einen einzigen Anbieter erstellt werden, daher die Bezeichnung. Es ist zu bedenken, dass das Angebotsmonopol durch Ausübung von Marktmacht Ineffizienz bewirken kann. Dann bestünde ein Dilemma von Marktmacht und Kostenvorteil. Ist das natürliche Monopol ein contestable market, so kann ein Alleinanbieter zwar seine Marktmacht nicht ausnutzen, jedoch läßt sich der Zutritt potentieller Anbieter nicht in jedem Fall ausschließen. Literatur: Borretann, F., Finsinger, J. (1999)
Vorhergehender Fachbegriff: natürlicher Zinssatz | Nächster Fachbegriff: Natürliches Monopol
Diesen Artikel der Redaktion als fehlerhaft melden & zur Bearbeitung vormerken
|
|