Jeder Betriebstyp des Handels setzt sich aus zwei Komponenten zusammen: (1) Sachliche Merkmale, z.B. Aussengestaltung, Innenlayout, Ladeneinrichtung, Werbe-, Sortiments- und Preiskonzept, auch Organisation und Führung sowie Know-how, (2) subjektive Merkmale des Inhabers bzw. Leiters eines Betriebes und seiner Mitarbeiter. Folgende Faktoren determinieren einen Betriebstyp: • Preisstruktur, • Branche und Sortiment, • selbständige Finanzleistungen, • Standort im Sinne der Erreichbarkeit und Zugänglichkeit, • Ladeneinrichtung, • Werbung und Kommunikationspolitik. Zu den Betriebstypen des Einzelhandels gehören u.a. Warenhaus, Fachgeschäft, Fachmarkt, Spezialgeschäft, Filialbetrieb ( Filialunternehmen), Versandhandel, Diskonter, Supermarkt, Verbrauchermarkt, Selbstbedienungswarenhaus ( SB- Warenhaus). Zu den Betriebsformen des Grosshandels zählen u.a. Sortiments-, Spezial-, Aufkauf-, Absatz-, Zustellgrosshandlung, Cash-and- Carry-Handel, Rack Jobber, Einkaufsgenossenschaft (Warenbezugsgenossenschaft) und andere Einkaufsgemeinschaften, z.B. des Einzelhandels und des Handwerks. Die Betriebstypenplanung der Handelsbetriebe stellt eine komplexe Aufgabe dar, die ein einheitliches Konzept für den angestrebten Betriebstyp, eine Betriebstypenphilosophie mit klaren Profilierungsvorstellungen, zur Voraussetzung hat. Eine gute Profilierung gilt heute bei allen Handelsbetriebstypen als ein wichtiger Erfolgsfaktor. Profilierung kennzeichnet die unverwechselbare Form, mit der Unternehmen im Markt auftreten. Im Mittelpunkt der Profilierung stehen die Schaffung und Erhaltung eines attraktiven Images der Verkaufseinheit gegenüber dem Konsumenten. Der marktadäquat positionierte Betriebstyp ist aus der Sicht des Handels vergleichbar mit dem Markenartikel der Industrie. Der Konsument will seine Einkaufsquelle besser verstehen als früher. Die gefühlsmässige Anziehung durch ein Geschäft wird bewusster erlebt. Die Bedeutung von Ladenprofilierung und -positionierung steigt weiter stark an. Die Ladenpositionierung soll einerseits die Kundentreue erhöhen und soll sich andererseits mit Nichtpreisinstrumenten im Markt behaupten. Man greift hierbei auf die Erkenntnisse der Produktpositionierung zurück.
Literatur: Tietz, B., Der Handelsbetrieb, 2. Aufl., München 1993.
Angebotstypen des Einzelhandels
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