Die Kundenkarte ist eine Magnetstreifenkarte, die von Kreditinstituten an ihre Kunden ausgegeben wird, damit diese an den Geldautomaten des jeweiligen Instituts außerhalb der Schalterstunden über Bargeld verfügen können. Im Gegensatz zur ec-Karte kann der Kunde nur Geldautomaten des kartenausgebenden, also seines kontoführenden Kreditinstituts benutzen, nicht jedoch von in- oder ausländischen Fremdbanken. Eine Gebühr ist daher nicht fällig.
Außerdem ermöglicht die Kundenkarte in der Regel Kontostandsabfragen und den Druck von Kontoauszügen am Kontoauszugsdrucker. Auch Transaktionen an einem Bankterminal sind möglich.
[s.a. Data-Base-Marketing; Kreditkarte] Kundenkarten gehören heute im europäischen Ausland bereits zum Standardinstrumentarium des Marketing von Handelsunternehmen. Solche Kundenkartenprogramme sind in Deutschland auf Grund der bislang (Juli 2001) eingeschränkten Möglichkeiten der Rabattgewährung durch das Rabattgesetz bzw. vor allem die Zugabeverordnung noch nicht sehr weit verbreitet. Zukünftig werden solche Programme aber auch in Deutschland vermehrt entstehen, was vor allem auf die ersatzlose Streichung des Rabattgesetzes und vor allem der Zugabeverordnung zurückzuführen ist. Die Funktionen von Kundenkarten lassen sich primär in drei Teilbereiche untergliedern.
Oft erfüllen die Karten die Funktion einer handelseigenen Kreditkarte, mit der die Kunden ihre Wareneinkäufe bezahlen können. Somit repräsentieren Kundenkarten auch eine Form des PoS-Banking. Als Marketinginstrument eingesetzt, kann ein Kunde über eine solche Karte in Verbindung mit einem entsprechenden Bonusprogramm bei jedem seiner Einkäufe Punkte sammeln, diese kumulieren und dann entweder in bestimmte Produktgeschenke oder aber in Form eines Rabattes bei seinem nächsten Einkauf einlösen. Für das Handelsunternehmen erfüllen diese Kundenkarten insbesondere den Zweck, dass über solche Kartenprogramme Informationen über Kunden generiert werden können, die neue Möglichkeiten des Kundenmanagements eröffnen (Customcr Rc-lationshiv Management).
Sie führen auch zu einem Bedeutungsanstieg des Direct Marketing und damit dazu, dass Marketingbudgets nicht mehr primär für undifferenzierte Massenmarktbe-arbeitung ausgegeben werden. Statt wie bisher in vielen Unternehmen üblich, das Marketingbudget pauschal über alle Kunden hinweg einzusetzen, wird über die Kundenkarten eine Individualisierung erreicht, die dazu führt, dass es zu einer Verschiebung von Budgetprioritäten hin zu Marketingmaßnahmen kommt, die speziell auf Kernzielgruppen bzw. Kundengruppen mit einem hohen Ertragspotenzial aus Sicht des Unternehmens ausgerichtet sind. Für das Marketing von Handelsunternehmen erfüllen Kundenkarten weiterhin den Zweck, dass sich ein Kunde, wenn er mit einer Kundenkarte bezahlt bzw. diese beim Einkauf vorlegt, identifiziert und somit eine Verbindung zwischen seinen persönlichen Daten, die über die Kundenkarte erfasst werden und seinen Einkäufen hergestellt werden kann, was wiederum in vielfacher Weise, so für Direktmarketingaktivitäten oder zu einer aussagekräftigeren Segmentierung (Marktsegmentierung) genutzt werden kann.
Auf Grund der Vielzahl der bereits existierenden Kundenkartenprogramme entstehen zunehmend unternehmensübergreifende Ansätze mit dem Ziel, die Karten dadurch möglichst attraktiv zu machen, dass sie bei einer möglichst großen Anzahl von Unternehmen eingesetzt werden können und zusätzlich die Anzahl der Karten pro Konsument gering und damit effektiv zu halten. Solche unternehmensübergreifenden Kundenkartenprogramm sind gerade auch für kleinere und mittelständische Händler relevant, deren Potenzial alleine nicht für die effiziente Umsetzung eines solchen Programmes ausreicht. Auch auf regionaler oder kommunaler Ebene werden Kundenkarten zunehmend als Marketinginstrument für das Stadt- oder Regionalmarketing eingesetzt.
1. Nach Empfehlung der EU-Kommission zu Zahlungssystemen - insb. zu den Beziehungen zwischen Karteninhabern und Kartenausstellern - Karte, die von einem Einzelhändler oder einer Gruppe von Einzelhändlern für ihre Kunden ausgestellt wird, um diesen, ohne Zugang zu einem Bankkonto zu gewähren, die Bezahlung von Waren und Dienstleistungen zu ermöglichen oder zu erleichtern, die sie ausschl. bei dem ausstellenden Einzelhändler oder den ausstellenden Einzelhändlern bzw. bei Einzelhändlern erwerben, die sich vertraglich verpflichten, die Karte zu akzeptieren. 2. Von vielen Banken ihren Kunden ausgestellte Plastikkarte in der Grösse der ec- oder einer Kreditkarte, die dem Kunden den Zugang zu Selbstbedienungsmedien der Bank, Datenstationen usw. erlaubt, aber auch seiner Legitimation bei bestimmten Verfügungen dient.
siehe Kundenpolitik des Handels.
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