Die Kostentheorie wird unterteilt in Produktionstheorie (Mengenkomponente des Güterverzehrs) und K.; letztere beschäftigt sich mit den richtigen Wertansätzen für Kosten. In der Literatur sind dafür zahlreiche uneinheitliche Ansätze vorhanden, die auf der objektiven oder subjektiven Wertlehre aufbauen. Da Kosten aus nicht addierbarem Mengenverzehr für die erstellte Leistung resultieren, ist ihre Bewertung für Preisbildung, Erfolgsrechnung (Erfolg für Leistungseinheit und Periode), Wirtschaftlichkeitskontrolle (optimaler Einsatz), Alternativentscheidungsrechnung (Verfahrenswahl, Investitionsrechnung), sowie für Bestandsermittlung (Vermögensrechnung) und Betriebsvergleiche (Vergleichsrechnung) notwendig. Für die Bewertung der Kosten kommen beschaffungsmarkt, absatzmarktorientierte oder innerbetriebliche Preise (Verrechnungs oder Lenkpreise) in Betracht. Die wichtigsten Kostenwerte sind nachstehend erwähnt. Der rein pagatorische Kostenwert (Kosiol) baut auf nicht kompensierten Ausgaben, d. h. Zahlungsvorgängen für die Leistungserstellung auf und läßt strenggenommen nur Anschaffungswerte zu. Es können jedoch zusätzliche Hypothesen (Koch) eingeführt werden, die die direkte Ausgabenbezogenheit erweitern. Der wertmäßige Kostenbegriff (Schm&lenbach, Mellerowicz u. a.) geht vom leistungsbezogenen mengenmäßigen Güterverzehr aus (auch Verzicht auf andersartigen Einsatz wird als Verzehr angesehen) und bewertet diesen. Der wertmäßige Ansatz läßt die Verwendung verschiedener zweckbedingter Werte zu. Es können historischpagatorische (Anschaffungspreise) oder zukünftigpagatorische Werte (Marktpreise, Stichtagswieder Beschaffungspreise) benutzt werden; die Wahl der Preise hängt davon ab, ob einfache Gewinnmaximierung oder gleichzeitig Kapital und / oder Substanzerhaltung angestrebt werden. Für Zwecke optimaler Entscheidungsfindung sind Lenkkosten notwendig; diese werden als Grenzkosten (variable Kosten) im Bereich der Unterbeschäftigung oder als Schattenpreise (Dualwerte eines Optimierungsprogrammes; optimale Geltungszahl bei Schmalenbach) in Fällen angesetzt, in denen eine alternative Nutzung vorhandener Kapazitäten möglich ist. Lenkkosten sind jedoch nur bei begrenzten Entscheidungsfeldern (einschränkende Nebenbedingungen) sinnvoll. Sie können auch unter Zuhilfenahme von Simulationsmodellen berechnet werden. In der Kostenrechnung finden Kostenwerte für Zwecke der Kostenermittlung in Form von Verrechnungspreisen, Standardkosten, Prognosekosten und Lenkkosten Verwendung. Wegen der Unterschiedlichkeit möglicher Wertansätze in der Kostenwerttheorie ist auf folgerichtige, gleichbleibende Anwendung einmal gewählter Werte zu achten.
Vorhergehender Fachbegriff: Kostenwerte in der Preiskalkulation | Nächster Fachbegriff: Kostenwirksame Preisuntergrenze (bei Zusatzaufträgen)
Diesen Artikel der Redaktion als fehlerhaft melden & zur Bearbeitung vormerken
|