In Analogie zum absatzpolitischen Instrumentarium ist ein beschaffungspolitisches Instrumentarium entwickelt worden, das die Aktionsparameter der Unternehmung bezüglich der betrieblichen Funktion Beschaffung enthält. Es zeigte sich nämlich, daß die Unternehmung bei der Beschaffung ähnliche Instrumente wie beim Absatz einsetzen kann. Zu den beschaffungspolitischen Instrumenten gehören die Preispolitik, die Programmpolitik, die Bezugspolitik, die Werbepolitik, die Konditionenpolitik. Die beschaffungspolitischen Instrumente sind also in ihrem Wesen den absatzpolitischen Instrumenten gleichgelagert, wobei z.Beschaffungspolitisches Instrumentarium die Bezugspolitik, auch Beschaffungsmethode genannt, der Vertriebspolitik, auch Absatzmethode genannt, entspricht.
Systeme des beschaffungspolitischen Instrumentariums sind von Theisen, Treis, Tietz, Raffee, Arnolds, Heege und Tussing, Grochla und Schönbohm sowie H.U. Köpper entwickelt worden. Zum Beispiel nennen Arnolds, Heege und Tussing drei beschaffungspolitische Instrumente: 1. Kontraktpolitik, 2. Lieferantenpolitik, 3. Marktpolitik. Grochla und Schönbohm unterscheiden fünf beschaffungspolitische Instrumente: 1. Beschaffungsprogrammpolitik (materielle Transaktionsprozesse), 2. Preis- und Konditionenpolitik (finanzielle Transaktionsprozesse), 3. Bezugspolitik (raum-zeitlicheTransaktionsprozesse), 4. Kommunikationspolitik (informationelle Transaktionsprozesse), 5. Vertragspolitik (rechtliche Transaktionsprozessse).
Die beschaffungspolitischen Instrumente dürfen dabei nicht isoliert, sondern müssen kombiniert als Marketing-Mix, eingesetzt werden, so daß es zu einem Synergieeffekt kommt.
(beschaffungspolitische Instrumente): Die Gesamtheit der im Rahmen der Beschaffungspolitik zum Einsatz gebrachten Methoden und Mittel, mit denen ein Unternehmen versucht, auf dem Beschaffungsmarkt im Hinblick auf den Absatz optimale Lösungen zu finden. In Analogie zum - absatzpolitischen Instrumentarium kann man dazu rechnen:
1. die Qualitäts- und Programmpolitik der Beschaffung: Bestimmung von Qualität und Quantität der zu beschaffenden Ressourcen;
2. die Entgeltpolitik: die Festsetzung von Preisen bzw. von Preisobergrenzen bei der Beschaffung sowie allgemeine Entscheidungen über die Nutzung von Rabatten, Zahlungsbedingungen usw.;
3. die Beschaffungsmethode: Bestimmung der zu benutzenden Beschaffungskanäle und der einzusetzenden Beschaffungsorgane, der Zeitpunkte und Formen der Beschaffung wie über die Obernahme von Tätigkeiten im Rahmen der physischen Akquisition einschließlich der Verpakkungs-, Transport- und Lagerfragen;
4. die Kommunikationspolitik: die werblichen Maßnahmen zur Herstellung und Pflege von Beschaffungsbeziehungen mit den Anbietern;
5. die Kontrahierungspolitik: Entscheidung über die allgemeinen Konditionen, Lieferzeiten usw., zu denen a Ressourcen beschafft werden sollen.
Ebenso wie im Bereich der Absatzpolitik besteht auch im Beschaffungsmarketing die Notwendigkeit zur sorgfältigen Abstimmung aller Instrumente im Rahmen des Beschaffungsmarketing-Mix.
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