Dieses Verfahren ist ein Buchführungs-Verfahren und dient der Festlegung des Emissionspreises von Aktien.
Geht ein Unternehmen an die Börse, können Interessenten innerhalb einer vorgegebenen Preisspanne, der Bookbuilding-Spanne, Angebote (Zeichnungsangebote) abgeben.
Ist die Nachfrage hoch, so wird sich der Emissionspreis im oberen Bereich der Bookbuilding-Spanne bewegen. Bei geringer Nachfrage wird der Emissionspreis dementsprechend niedriger ausfallen.
Synonym mit dem Begriff des Bookbuilding-Verfahrens werden auch Bookbuilding-Spanne, Preisspanne und Emissionsspanne verwendet.
Syndizierungsverfahren von Emissionen. Gegenüber dem klassischen Festpreisverfahren ermöglicht das Bookbuilding-Verfahren die Möglichkeit der Einbeziehung der Großinvestoren bei der Emissionspreisfestsetzung. Zugleich wird durch die Emittentin das Ziel der möglichst dauerhaften Titelplazierung verfolgt.
Zeitlich verläuft dieses Verfahren in etwa nach folgendem Muster:
(1) Im Rahmen einer Pre-Marketing-Phase wird potentiellen Großanlegern die Investitionsmöglichkeit vorgestellt, um vor dem Hintergrund der Marktlage und des spezifischen Chance-Risiko-Profils eine Richtgröße durch Vorgabe einer Spanne für den Emissionskurs für den späteren Emissionskurs herauszuarbeiten.
(2) Im Rahmen der sich anschließenden Marketing-Phase werden die potentiellen institutionellen Großinvestoren gezielt angesprochen.
(3) In der sich anschließenden Order-Taking-Periode können die Investoren innerhalb einer definierten Preisspanne ihre Zeichnungswünsche abgeben. Am Ende dieser Phase erstellt der Lead-Manager, der im Regelfall zugleich als Book Runner fungiert, ein Profil der Marktstruktur für diesen Standardwert nach den Gesichtspunkten:
(a) Investortypen (z. Bookbuilding-Verfahren Versicherungen, Investmentfonds, Großbanken, Sparkassen etc.),
(b) Qualität der Investoren (im Hinblick auf das vermutete mögliche zeitliche Engagement: höchste, mittlere, geringe Qualität),
(c) Regionale Nachfrage (z. Bookbuilding-Verfahren Europa - Deutschland, Frankreich, Niederlande, etc.). Mit dem Abschluß der Order-Taking-Periode liegen die Zeichnungswünsche vor. Auf Basis der nun bekannten Marktstruktur legen Konsortialführer und Emittentin den Emissionspreis fest, der nach ihrer Ansicht in optimaler Weise die Marktstruktur, Investortypen, Stückzahlen und regionale Emissionsgebiete berücksichtigt. Die Zuteilung erfolgt nun in der Zuteilungsphase. Den Konsorten werden im Rahmen der directed allocation die Zuteilungsquoten für die zeichnenden Investoren vorgegeben. Zusätzlich sind aber auch weitere Zuteilungen durch die Banken nach freiem Ermessen (free allocation) möglich. Zur Kurspflege steht den Emissionshäusern im Rahmen der Emission der Greenshoe zur Verfügung. Hierbei handelt es sich um die Option des Emissionskonsortiums gegenüber den Emittentin auf zusätzliches Emissionsmaterial zu Originalkonditionen.
Verfahren der Preisermittlung bei der Ausgabe neuer Aktien, das in vier Stufen unterteilt werden kann: 1. In der "Pre-Marketing-Phase" werden durch Werbe- und Presseaktionen potentielle Großanleger auf die bevorstehende Emission aufmerksam gemacht. Man versucht durch Vorgabe einer Spanne für den Emissionskurs eine Richtgröße für den späteren Emissionskurs herauszuarbeiten. 2. In der nachfolgenden "Marketing-Phase" werden die potentiellen institutionellen Großinvestoren gezielt angesprochen. 3. Beim sich anschließenden "Order-Taking" geben die Investoren ihre Zeichnungswünsche ab, wobei die Preisspanne definiert ist. Nun wird ein Profil erstellt, das Investortypen (z.Bookbuilding-Verfahren Fonds, Versicherungen etc.), Qualität der Investoren (es wird ein möglichst hohe zeitliche Bindung angestrebt) und regionale Verteilung in Betracht zieht. Konsortialführer und Emittent legen dann auf der Basis dieser Informationen den Emissionspreis fest. 4. Schließlich werden in der "Zuteilungsphase" den Konsorten durch eine directed allocation die Zuteilungsquoten für die Investoren vorgegeben. Darüber hinaus können Banken nach eigenem Ermessen weitere Zuteilungen gewähren (free allocation).
Verfahren zur Festlegung des Preises für neu ausgegebene Aktien im Rahmen einer Emission. Es wird von Anfang an kein fester Preis vorgegeben, sondern Kaufinteressenten verschiedener Art sollen innerhalb eines vorgesehenen Preisbandes Zeichnungsangebote abgeben. Bei hoher Nachfrage wird sich der Emissionspreis an der oberen Preisbandgrenze bewegen, wobei Interessenten mit zu niedrigen Geboten nicht zum Zuge kommen. Es besteht für die emittierende AG aber auch die Gefahr, dass der Emissionspreis so gering ist, daß nicht der erwartete Emissionserlös erzielt wird. Das Book-Building-Verfahren läuft regelmäßig in folgenden Phasen ab: Vorphase: Verschiedene Banken bewerben sich um den Auftrag zur Durchführung der Emission. Die Bank, die den Auftrag erhält, analysiert in der sogenannten Pre-Marketing-Phase den Markt; so werden vor allem institutionelle Großanleger befragt. Danach wird das Preisband festgelegt. Parallel dazu werden öffentliche Präsentationen der AG („Roadshows“) veranstaltet.
Zeichnungsphase: Anleger geben innerhalb einer Frist von meistens zwei Wochen ihre Gebote ab. Der Konsortialführer („Bookrunner“) fasst diese zusammen. Er kann zusätzlich Großanleger über ihre Anlageabsichten befragen.
Zuteilungsphase: Nach Abschluss der Zeichnung wird der endgültige Zeichnungspreis festgelegt und die Höhe der Zuteilungsquote oder ein notwendiges Auslosungsverfahren bestimmt. Bei einer Überzeichnung werden langfristig orientierte Anleger häufig bevorzugt.
Stabilisierungsphase: Nach der Börseneinführung haben die Konsortialbanken die Aufgabe, Marktpflege zu betreiben.
(Going Public). Die zentrale Eigenschaft des Bookbuilding-Verfahrens besteht in der Sammlung von Preis-Mengen Indikationen bei (in der Regel) institutionellen Investoren. In Mitteleuropa fällt das eigentliche Bookbuilding mit der Zeichnungsfrist zusammen. Vor dem Beginn der Zeichnungsfrist wird die Bookbuildingspanne fixiert. Die Grösse dieser Spanne beträgt in etwa 10 bis 25%. Während der Zeichnungsfrist haben die Investoren die Möglichkeit innerhalb der Bookbuildingspanne ihre Zeichnungswünsche direkt oder über eine vermittelnde Bank an die Emissionsbink zu übermitteln, wo sie der Lead Manager (Book Runner) im Orderbuch gesammelt. Im Gegensatz zum Auktionsverfahren wird der Emissionspreis aber nicht beim maximal möglichen Preis fixiert. Vielmehr wird bei der Preisfestsetzung und der Zuteilung auch die Qualität der Investoren in die Entscheidung einbezogen. Ziel ist es die angebotenen Aktien in “feste Hände” zu überführen und so einen übermässigen Preisdruck in der ersten Phase am Sekundärmarkt zu vermeiden. Wie auch beim Fixpreisverfahren übernimmt das Emissionskonsortium das gesamte Platzierungsrisiko. Siehe auch Going Public, Durchführungsphase (mit Literaturangaben).
Damit bezeichnet man ein Platzierungsverfahren, bei dem die Investoren unmittelbar in die Preisfindung einbezogen werden. Der Lead-Manager sammelt die Zeichnungswünsche und Preisvorstellungen der Investoren. Alle sich hieraus ergebenden Erkenntnisse fließen zeitnah in die Preisfestlegung und die Zuteilung der Aktien ein. Bei diesem Verfahren soll ein fairer und ausgewogener Interessenausgleich zwischen Emittent und Investor bezüglich der Höhe des Emissionspreises herbeigeführt werden.
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