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Eurogeldmarkt

Euromarkt

Teilmarkt des Euromarkts; internationaler Geldmarkt (Eurodollar-, Asiendollarmarkt u. a.). Nicht zu verwechseln mit dem Geldmarkt der europäischen Gemeinschaftswährung Euro, der aus Sicht der an der EWU teilnehmenden Staaten einem Inlandsgeldmarkt entspricht.

internationaler Finanzmarkt, an dem Einlagen- und Kreditgeschäfte in einer Währung ausserhalb ihres Geltungsbereichs als gesetzliches Zahlungsmittel getätigt werden (internationale Finanzmärkte). Statt vom Eurogeldmarkt wird verschiedentlich vom Offshore- oder Fremdwährungsmarkt, häufig auch lediglich vom Euromarkt gesprochen. Eine weitergehende Differenzierung in Eurogeld- und Eurokreditmarkt erweist sich als wenig praktikabel. Der Eurogeldmarkt entstand Ende der 50er Jahre, als mit der Einführung der Ausländerkonvertibilität (Konvertibilität) der wichtigsten Währungen auch Gebietsfremde in diesen Währungen Transaktionen abschliessen konnten, an den nationalen Märkten zugleich aber Gesetze, Verordnungen und Usancen herrschten, die die Geschäftstätigkeit einschränkten. Das Geschäft verlagerte sich deshalb an ausländische Finanzplätze, an denen keine Mindestreservepflicht besteht, Steuern oder Lizenzen niedrig sowie Ausgestaltung und Volumen von Transaktionen nicht eingeschränkt sind, so dass die Geschäfte zu günstigeren Konditionen als im Land der Währung vollzogen werden können. Durch die Deregulierung der Finanzmärkte in zahlreichen Ländern verminderten sich in den 80er Jahren die strukturellen Vorteile des Eurogeldmarktes gegenüber den Inlandsmärkten; durch die hohe Markttransparenz und die niedrigen Transaktionskosten aufgrund der Vielzahl der Marktteilnehmer, der angebotenen Währungen und Geschäftsformen ( Finanzinnovation) konnte der Eurogeldmarkt jedoch seine Position als wichtigster Finanzmarkt ausserhalb der USA sogar noch ausbauen. Eurogeldmarkt Die wichtigsten Euromarktzentren, an denen die bedeutenden internationalen Geschäftsbanken unmittelbar mit Filialen und Tochtergesellschaften vertreten sind, sind London, das als Zentrum der übrigen Finanzplätze fungiert (Libor), in Europa ausserdem Luxemburg und Paris, in Asien Hongkong und Singapur (Asiendollarmarkt), in Amerika mehrere Karibikstaaten und als Bankenfreizonen die International Banking Facilites in den USA sowie seit 1986 der Japan Offshore Market in Japan. Über 53% der Transaktionen lauteten 1990 auf US-Dollar (Eurodollarmarkt), rund 15% auf D-Mark (Euro-DM-Markt), während auf Schweizer Franken, Yen, Pfund Sterling und ECU jeweils zwischen 4% und 6% entfielen. 1985 hatte der Anteil des US-Dollars noch über 70% betragen. Unabhängig von der Währung und vom Ort einer Transaktion herrschen am Eurogeldmarkt weltweit nahezu identische, geldmarkttypische Usancen vor. So werden i. d. R. runde Beträge in Millionenhöhe gehandelt, sind Standardlaufzeiten und die strikte Einhaltung vereinbarter Konditionen üblich. Die meisten Einlagen und Kredite weisen eine Laufzeit bis zu sechs Monaten auf. Längerfristige Kredite werden als Roll-over-Kredite ausgereicht. Als eigenständige Finanzierungsform haben Geldmarktpapiere an Bedeutung gewonnen. Roll-over-Kredite und  Euronotes stehen dabei in Konkurrenz zu den Wertpapierfi- nanzierungen am Eurokapitalmarkt. Die Zinssätze in verschiedenen Währungen für Gelder zwischen Banken unterscheiden sich genau im Ausmass der Zinsparität. Die Geschäfte werden abgewickelt, indem sich die Marktteilnehmer Sichteinlagen bei Banken im Land der benutzten Währung zur Verfügung stellen. Das Volumen des Eurogeldmarktes, das aufgrund statistischer Abgrenzungsprobleme nur näherungsweise bestimmt werden kann (vgl. Tab.), wächst seit den 60er Jahren jährlich mit zwar stark schwankenden, aber meist zweistelligen Raten. Die Werte sind besonders durch Mehrfachzählungen von Interbankgeschäften stark überhöht. Der Eurogeldmarkt dient nämlich in erster Linie als Interbankenmarkt dem internationalen Liquiditätsausgleich. Rund drei Viertel der Forderungen und Verbindlichkeiten der Banken bestehen gegenüber anderen Banken, wobei allerdings die Einlagen von Nichtbanken bis 1990 auf rd. ein Fünftel angestiegen sind. Der grösste Teil der Kredite an Nichtbanken fliesst an staatliche Stellen oder grosse Unternehmen. Der Eurogeldmarkt ist ein Finanzmarkt der entwickelten industrialisierten Länder, auf die über 80% des Geschäftsvolumens entfallen. Die OPEC-Länder und die Entwicklungsländer sind als Nettoanleger bzw. -Schuldner weitgehend unbedeutend geworden. Der Eurogeldmarkt leistet nach Ansicht seiner Befürworter einen wichtigen Beitrag zur Integration nationaler Märkte, zur Förderung des Welthandels und zur Finanzierung von Zahlungsbilanzdefiziten und Entwicklungs- hilfeprojekten, während ihn seine Kritiker zusätzlich zu den Vorwürfen an die internationalen Finanzmärkte beschuldigen, die Geldpolitik der Zentralbanken der Euro- marktwährungen zu unterlaufen und durch Geldschöpfung die Inflation zu fördern. Zwar schränkt der Eurogeldmarkt die Wirksamkeit gewisser geldpolitischer Instrumente, wie der Mindestreservepolitik und von Kapitalver- kehrskontrollen, ein, doch lässt sich der Vorwurf ansonsten, auch für den DM-Bereich, nicht bestätigen.                 a Auslandsforderungen und -Verbindlichkeiten in Fremdwährung, bei den Bankenfreizonen auch in Landeswährung (US-Dollar bzw. Yen). b Belgien, Dänemark, Deutschland, Frankreich, Grossbritannien, Irland, Italien, Luxemburg, Niederlande, Österreich, Schweden, Schweiz, Finnland, Norwegen und Spanien. c Bahamas, Bahrain, Kaimaninseln, Hongkong, Niederländische Antillen, Panama, Singapur. Quelle: Bank für Internationalen Zahlungsausgleich, Entwicklung des internationalen Bankgeschäfts und der internationalen Finanzmärkte, Vierteljahresbericht, Basel, Tab. 2. Literatur: Dufey, G./Giddy, I.H., The International Money Market, Englewood Cliffs, N. J. 1978. Gerhardt, W, Der Euro-DM-Markt, Hamburg 1984. Johnston, R. B., The Economics of the Euro-Mar- ket, London 1983.    

Der Euro-Geldmarkt ist ein Teilmarkt der Euromärkte. Es sind internationale Märkte für kurzfristige Kredite in Euro-Währungen. Die Verzinsung ist abhängig von der Laufzeit, von der Bonität der Nachfrager und vom Zinsniveau des Marktes. Sie erfolgt auf der Basis von LIBOR oder LIBID plus Aufschlag bzw. minus Abschlag.

Internationaler Geldmarkt, in dem Dollar oder andere konvertible Währungen kurzfristig von Geschäftsbanken, die außerhalb des Ausgabelandes der jeweiligen Währung ihren Sitz haben, entgegengenommen und von diesen Geschäftsbanken in der Regel kurzfristig wieder ausgeliehen werden. Hauptumschlagplatz der Euro-Geldgeschäfte ist London.

Teil des Euro-Marktes für kurzfristig fällige Bankguthaben und Geldmarktpapiere in konvertiblen Währungen, die i. d. R. außerhalb des Währungsursprungslandes gehandelt werden. Außenmarkt. Der E.-G. ist unabhängig von der Politik nationaler Zentralbanken, unterliegt kaum bankrechtlichen und aufsichtsbehördlichen Vorschriften, genießt beträchtliche Steuervorteile und hat dementsprechend auch ein eigenes Zinsgefüge. Er ist attraktiv für Festgeldanleger, zur Finanzierung von Außenhandelsgeschäften, für kurzfristige Geldmarktgeschäfte der Banken und den internationalen Liquiditätsausgleich.

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