Management durch Systemsteuerung. Die betrieblichen Abläufe sollen durch ein System von Netzwerken und Regelkreisen selbstregulierend organisiert werden. Grundüberlegung ist der im Management-Kreis dargestellte Handlungsund Abstimmungsprozess von Zielsetzung, Realisierung, Kontrolle mit Rückkopplungen, die Maßnahmen der Anpassung und Störungsbeseitigung auslösen. Dieses umfassende Prinzip berücksichtigt die Komplexität und Verflechtung der Unternehmensprozesse. Eine systematische Ordnung wird mit dem Ziel geschaffen, die Unterstützung und Entlastung der Unternehmensführung zu erreichen, die Effizienz aller Prozesse zu verbessern, Qualität, Leistung und Flexibilität des Managements zu erhöhen. Elemente des Systems sind Abgrenzung der zu einem Teilsystem zugehörigen Aufgaben, Schaffung von vereinfachten und transparenten Abläufen, ein gut ausgebautes Informationssystem, Festlegung der Verfahren zur Koordination im Unternehmen und in den Teilsystemen. Das Denken in Systemen verführt dazu, personenbezogene Führung und Konflikte außer Acht zu lassen und das Unternehmen nicht als Organismus, sondern als Mechanismus zu betrachten, der durch die Etablierung technisch-organisatorischer Regeln leicht steuerbar ist. Dadurch besteht die Gefahr einer Überorganisation und Bürokratisierung.
(MbS) Management by-Konzept, das sich nicht nur auf Teilaspekte der Führung bezieht, sondern im Rahmen eines Totalmodells komplexe Richtlinien für den gesamten Führungsablauf bieten will. Unter Berücksichtigung von Erkenntnissen der Systemtheorie (sys- tem dynamics), der Informationstheorie und der Kybernetik werden die einzelnen Subsysteme als Netzwerke von miteinander verknüpften Verfahrensanordnungen im Sinne integrierter Regelkreise interpretiert. Die Integration aller Teilsysteme soll zu einem Gesamtoptimum für die Unternehmung führen. Das Regelkreis-System beinhaltet Vorgaben hinsichtlich Zielsetzung, Realisierung, Kontrolle und Rückmeldung. Durch eine weitgehende Entscheidungsdezentralisation (Delegation), bei der die Führungskräfte und die Mitarbeiter Regelungsverantwortung besitzen, soll in gewissem Rahmen eine Eigensteuerung der Subsysteme erreicht werden. Diese angestrebte automatische Steuerung des Gesamtsystems erfolgt ggf. mit massgeblicher Computerunterstützung. Hiergegen sind massive Bedenken anzumelden, denn auch vernetzte und leistungsfähige Computersysteme der neuen Generation sind nicht in der Lage, Entscheidungen unter Unsicherheit zu treffen. Dies aber ist der alltägliche Regelfall im Unternehmen. Das MbS setzt ebenso wie das Management by Objectives ein hierarchisch strukturiertes Zielsystem voraus. Zur Zeit vorhandene Teilansätze sind überdies mit hohen Kosten und hohem Zeitaufwand bei der Entwicklung und Implementation verbunden. Somit muss das MbS trotz fortschreitender Entwicklung der Hardware wie auch verschiedener Ansätze der Software (z. B. Expertensysteme) auch heute noch als reale Utopie (Jürgen Wild), also nicht als praktikables Konzept, bewertet werden. Literatur: Baetge, Überwachung, in: Vahlens Kompendium der Betriebswirtschaftslehre, 2. Aufl., München 1990, S. 165 ff. Wild, ]., Unterentwickeltes Management by ..in: Manager Magazin, o. J., 1972, S. 60 ff.
Siehe: Management by Systems
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