Siehe auch: Logistik
Absatz (Vertrieb) von Bankleistungen mittels bestimmter Vertriebswege, vor allem Geschäftsstellen aller Art, Bankaussendienst, Bildschirmtext usw.
Teil des betrieblichen Distributionssystems, der den Transport der Fertigprodukte vom. Hersteller zum Einzelhandel besorgt. Sie verkörpert ein Element der Marketinglogistik, die auch noch das Versandwesen und die Aussenlager umfasst. Die Begriffe Marketinglogistik und physische Distribution werden häufig als Synonyme verwandt. Organe der physischen Distribution sind sowohl selbständige Transportunternehmen als auch firmeneigene Einrichtungen und Grosshandelsbetriebe, die alle Handelsfunktionen selbst wahrnehmen. Sie alle sollen gewährleisten, dass die bereits veräusserten oder noch zu verkaufenden Produkte dem Einzelhandel in ausreichender Menge und stets rechtzeitig zur Verfügung stehen. Entscheidungen im Bereich der Marketinglogistik bzw. der physischen Distribution können allein unter Kostengesichtspunkten gefällt werden, solange die Lieferzeit dadurch nicht merklich beeinflusst wird. Bezüglich der Transportleistungen sind vor allem Entscheidungen über · die —Transportmittel (LKW, Bahn, Flugzeug etc.) und · die Organisation des Transportwesens (unternehmenseigen/unternehmensfremd, Abwicklungsmodalitäten) zu treffen. Beide Bereiche zusammen bestimmen wesentlich die Lieferzeit. Die Abbildung verdeutlicht die Abhängigkeit einzelner Kostenbestandteile des physischen Distributionssystems von dessen Struktur. Da jedes Lager bestimmte Fixkosten verursacht, steigt die entsprechende Funktion für alle Läger (stufenweise) an. Hinzu kommen die vom durchschnittlichen Lagerbestand abhängigen Lagerkosten. Die Transportkosten schliesslich nehmen mit zunehmender Anzahl an Einrichtungen ab, da ein grösserer Teil der Warenbewegungen im Wege vergleichsweise billigerer Grosstransporte vorgenommen wird. Als Summe der einzelnen Kosten ergeben sich die Gesamtkosten der physischen Distributionssysteme, die bei einer bestimmten Lageranzahl minimal sind. Die Anzahl der Läger bestimmt nicht nur die Kosten, sondern auch die durchschnittliche Lieferzeit, die das physische Distributionssystem benötigt, und damit (zum Teil) auch den Absatzerfolg (vgl. Abb). Literatur: Ihde, G. B., Distributionslogistik, Stuttgart, New York 1978. Kirsch, W./Bamberger, I.IGabele, H.-K., Betriebswirtschaftliche Logi- stik, Systeme, Entscheidungen, Methoden, Wiesbaden 1973. Wagner, G. R., Die Lieferzeitpolitik der Unternehmen, 2. Aufl., Wiesbaden 1978.
Marketing-Logistik
(Marketinglogistik): Der Begriff Logistik stammt aus dem Militärbereich und bezeichnet dort eine Führungsaufgabe, die in der rationalen und ökonomischen materiellen Versorgung der Truppen, der Erhaltung des Materials der Organisation des Transport- und Verkehrswesens, der Quartierung und Lagerung von Truppen und Gütern, der Organisation des Nachschubs, dem Abschub von Verwundeten und Kranken und dem militärischen Verbindungswesen besteht. Die amerikanische Managementwissenschaft hat den militärischen Begriff der Logistik auf alle wirtschaftlichen Funktionen der Raumüberwindung und Zeitüberbrückung zwischen sozialen Systemen und die mit der Beschreibung, Erklärung und Gestaltung der Prozesse des Material-, Energie- und Produktflusses befaßte wissenschaftliche Disziplin übertragen. In diesem Sinne verwendet das Marketing im Rahmen der Distributionspolitik (Distributions-Mix) den mit der physischen Distribution synonymen Begriff der Marketinglogistik im Gegensatz zur akquisitorischen Distribution, — Absatzmethoden, als den Bereich der Distribution, dessen Aufgabe es ist, “die richtige Menge der nchtigen Warenart zu dem Ort und zu der Zeit zu optimalen Kosten zur Verfügung zu stellen, wenn eine Nachfrage besteht” (Ludwig G. Poth).
Die physische Distribution dient mithin dem Marketingvollzug. Über die einzelnen Teilbereiche gibt es sehr unterschiedliche Ansichten. Die amerikanische Literatur rechnet meist die Nachfrageprognose, Auftragsabwicklung, Lagerhaltung, Materialverwaltung, Standortwahl, Transport, Auslieferungslager, Lieferservice (Kundendienst) und Verpackung zur physischen Distribution.
Zur Erfüllung der Aufgaben der physischen Distribution sind nach Hans-Christian Pfohl die folgenden Basisentscheidungen zu treffen:
· Entscheidungen über die Gestaltung des Auslieferungsnetzes: Wieviele Auslieferungspunkte sind notwendig? Wo sollen sie stehen? Sollen sie als Fabriklager, betriebseigene Außenlager oder Spediteurlager geführt werden und welche Kundengruppen sollen die einzelnen Lager beliefern?
· Entscheidungen über den Güterstrom: Sollen alle Produkte oder nur bestimmte Produktgruppen an allen Auslieferungspunkten vorrätig gehalten werden? Welche Gütermengen sind zu lagern? Auf welche Weise sollen die Lager ergänzt werden? Über welche Transportwege und mit welchen Transportmitteln sind die Versorgungspunkte untereinander und mit den Abnehmern verbunden?
· Entscheidungen über den Informationsstrom: Wie ist der Auftragseingang (per Post, Telefon, Fernschreiber) organisiert? Sollen die Aufträge manuell oder per EDV bearbeitet werden? Wie werden die Lagerbestände überwacht und in welcher Form werden Lagerkontrollen durchgeführt?
· Entscheidungen über einzelne Operationen im Distributionssystem: Wo und wie werden Einzelgüter oder Gütergruppen gelagert? Welche technischen Einrichtungen existieren in den Lagerhäusern?
· Entscheidungen über die Instandhaltung und die Erneuerung des Fuhrparks, der Lagereinrichtung usw.
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