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Szenariotechnik

(engl. scenario analysis) Die Szenario Technik ist ein Analyse und Prognoseinstrument, das vor allem im Rahmen der strategischen Unternehmensplanung eingesetzt wird. Ein Szenario kann definiert werden sowohl als «die Beschreibung einer möglichen zukünftigen Situation als auch das Aufzeigen des Entwicklungsverlaufs, der zu dieser zukünftigen Situation hinführt». Die Zukunftssituationen können trendmäßige, aber auch extreme Entwicklungen der einbezogenen Faktoren darstellen. Dies veranschaulicht der oben dargestellte Trichter, der die möglichen Entwicklungen eines Bereichs im Zeitablauf modellartig abbildet.
Die Szenariotechnik, in den 60er Jahren von Kahn entwickelt, ist eine Art Handlungskonzeption bzw. Methodenverbund und fungiert als Komplement zu traditionellen Prognosemethoden.
Zur Verdeutlichung von Unsicherheitsstrukturen bei der Bewertung von Zahlungsreihen wird die Szenariotechnik angewandt, wenn mehrere Umweltentwicklungen simultan berücksichtigt werden sollen. Als Resultat verschiedener Einzelphasen (Analyse-, Prognose-, Synthese- und Implementierungsphase) werden unter besonders interessierenden Systemaspekten keine konkreten Vorhersagen, sondern vielmehr Aufzeichnungen möglicher episodischer Ereignisabfolgen zur Verfügung gestellt. Es erfolgt eine Dekomposition und Neuordnung komplexer Probleme. Hierbei bedient man sich quantitativer (z.B. Trendextrapolationen, Regressionsanalysen, ökonometrische Modelle) und qualitativer (z.B. morphologische Analysen, historische Analogiebildung, Delphi-Technik) Methoden.

Die Szenariotechnik ist ein subjektiv-intuitives prognostisches Instrument. Eignet sich in besonderem Mass zur Unterstützung der strategischen Bankplanung, da hierbei in vielen Fällen mit Hilfe menschlichen Urteilsvermögens und von Bewertungsverfahren qualitative Informationen in quantitative Daten transformiert werden müssen. Mit Unterstützung der Szenariotechnik sollen hypothetische qualitative und quantitative Entwicklungen in der Umwelt in Form von einzelnen Teilentwicklungen gedanklich analysiert und beschrieben werden, die sich dann zu einem zukünftigen Zustand (Szenario, Szenarium) einschl. der daraus erwachsenden Chancen und Risiken für die Bank zusammensetzen. Der Einsatz erfolgt haupts. zur langfristigen Prognose politischer, gesamtwirtschaftlicher oder auf Teilmärkte bezogener Entwicklungen. Dabei steht jedoch weniger die genaue Vorhersage der Zukunft im Vordergrund als vielmehr Analyse und Systematisierung denkbarer Entwicklungsprozesse, deren Diskontinuitäten frühzeitig erkannt und in Strategieüberlegungen einbezogen werden sollen.

Die Entwicklung eines oder mehrerer Szenarios(-en) und die Bewertung der (Unternehmens-) Strategie in verschiedenen zukünftigen Umfeldsituationen.

Die Szenariotechnik ist eine Planungstechnik, mit der alternative Zukunftsbilder entwickelt und in ihren Folgen dargestellt werden. Szenarien sind auf eine bestimmte Fragestellung bezogene, möglichst vollständige und in sich plausible Zusammenstellungen von Ereignissen und Ereignisfolgen. Sie sollen nicht nur tatsächlich erwartete Entwicklungen abbilden, sondern die gesamte Breite denkbarer Tendenzen aufzeigen, wie die Abbildung des »Szenario-Trichters« (Szenario Technik) deutlich macht. Für die Anwendung der Szenario-Technik werden unterschiedliche Phasenschemata vorgeschlagen.
Das Batelle-Institut schlägt folgende Schritte vor:
1. Strukturierung und Definition des Untersuchsungsfelds
2. Identifizierung und Strukturierung der wichtigsten Einflußbereiche
3. Ermittlung von Entwicklungstendenzen und kritischen Deskriptoren
4. Bildung und Auswahl alternativer konsistenter Annahmebündel
5. Interpretation der ausgewählten Szenarien
6. Einführung und Auswirkungsanalyse signifikanter Störereignisse
7. Ausarbeiten von Szenarien mit Ableiten der Konseduezenzen
8. Konzipieren von Maßnahmen.

Die Szenariotechnik ist ein Verfahren der Prognose zur Beschreibung der künftigen Entwicklung des betrachteten Gegenstandes bei einer Reihe alternativer Rahmenbedingungen. Um mögliche Zukunftsentwicklungen zu berücksichtigen, werden verschiedene "Szenarios" parallel betrachtet. Auf diese Weise lassen sich Unsicherheiten teilweise einplanen.

Es zeigt sich, dass sich der Bereich möglicher zukünftiger Entwicklungen im Zeitablauf trichterförmig erweitert. Auf der Schnittfläche des Trichters befinden sich die Endzustände aller im Zeitraum 0 bis T möglichen Entwicklungspfade. Nur einige davon werden durch Szenarien beschrieben, da es unmöglich und aus wirtschaftlichen Erwägungen auch nicht sinnvoll erscheint, alle denkbaren Entwicklungen zu betrachten. Einen mittleren trendmäßigen Verlauf aller Faktoren umfasst das Trendszenario A, ein anderer ist im Szenario B dargestellt. Der in einem Szenario beschriebene Entwicklungspfad kann durch ein Störereignis und eventuell auch durch eigene Maßnahmen verändert werden. Die Randpunkte der Schnittfläche geben die Resultate extremer Entwicklungen aller einbezogenen Faktoren an.

Im Rahmen der strategischen Planung werden Szenarien vor allem für die Umweltentwicklung erstellt, sie dienen zur Orientierung über mögliche Zukunftsverläufe, als Basis für die Formulierung eines Leitbildes und/oder zur Vorbereitung konkreter strategischer Entscheidungen. Bei der Szenario Technik handelt es sich nicht um ein einheitliches, allgemein gültiges Verfahren, es existieren vielmehr verschiedene Ansätze. Für die meisten Ansätze gilt jedoch, dass sie systematisch und nachvollziehbar vorgehen, Analyse , Prognose und Syntheseelemente beinhalten, qualitative und quantitative Daten verarbeiten, sich sorgfältig mit der gegenwärtigen Lage und möglicherweise auch der Vergangenheit auseinander setzen, die Entwicklungen mehrerer Faktoren und die Zusammenhänge zwischen diesen berücksichtigen, plausible Annahmen für Faktoren mit unsicherer zukünftiger Entwicklung treffen und einen ausformulierten Text zum Ergebnis haben, in dem mehrere mögliche, in sich stimmige Zukunftsbilder und die Entwicklungspfade zu diesen beschrieben werden.

Die Szenarioerstellung läuft idealtypisch in bestimmten Phasen ab. In der ersten Phase wird die Bezugsgröße definiert und analysiert, deren Umwelt mit Hilfe von Szenarien analysiert und prognostiziert werden soll (z. B. ein Unternehmen oder Unternehmensbereich). Darauf aufbauend werden in der zweiten Phase zunächst Umweltfaktoren identifiziert, die die Bezugsgröße beeinflussen. Anschließend erfolgt eine Analyse und Prognose der Entwicklung der einzelnen Umweltfaktoren bzw. von Deskriptoren (Kenngrößen), die diese repräsentieren. Dabei wird häufig zwischen Deskriptoren mit eindeutigem Entwicldungsverlauf und solchen unterschieden, für die alternative Entwicklungsannahmen plausibel sind (kritische Deskriptoren). In der dritten Phase werden bestimmte Annahmen bezüglich der Entwicklung einzelner kritischer Deskriptoren zu konsistenten und plausiblen Annahmen bündeln, den so genannten Rohszenarien, zusammengefügt. Es sind anschließend diejenigen Rohszenarien auszuwählen, die detailliert ausgearbeitet werden sollen. Die vierte Phase besteht in der Ausarbeitung der ausgewählten Rohszenarien. Diese umfasst die Bestimmung von Entwicklungspfaden, die Ausformulierung und Aufbereitung der Rohszenarien sowie eventuell die Untersuchung von Störereignissen.

Der Einsatz der Szenario Technik führt zur Auseinandersetzung mit der Unsicherheit der Zukunft und ermöglicht deren Berücksichtigung bei der strategischen Planung. Allerdings ist die Erstellung von «guten» Szenarien eine schwierige Aufgabe, und die Einbeziehung mehrerer Szenarien in die strategische Planung erhöht deren Komplexität erheblich.

Prognoseverfahren zur modellhaften Beschreibung der künftigen (langfristigen) Entwicklung des Prognosegegenstands bei alternativen Rahmenbedingungen und damit ein Hilfsmittel der Planung unter Unsicherheit. Zur Erkundung der möglichen Zukunftsentwicklungen werden unterschiedliche Fälle, "Szenarios" genannt, durchgespielt (Futurologie). Man unterscheidet quantitative und qualitative Szenarien. So kann man z. B. die Berichte des Club of Rome als quantitative Szenarien, die Marxsche Lehre vom Untergang des Kapitalismus als ein qualitatives Szenario ansehen. Um mit hinreichender Breite in die Zukunft hineinzuschauen, empfiehlt es sich, nicht nur ein Szenario, sondern mehrere alternative Rahmenbedingungen zu durchdenken. Dabei lässt sich oft das cognitive mapping einsetzen.

Siehe auch Portfolio Selection, Szenariotechnik .

Literatur: Oberkampf, V., Szenario-Technik, Frankfurt a. M. 1976.  

Die Scenario-Technik ist ein Verfahren der Prognose. Ihr Grundgedanke ist eine konstruierte, hypothetische Folge von Ereignissen oder Zuständen, das Scenario, um kausale Zusammenhänge und Wirkungen aufzuzeigen.

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