Ständige Fazilitäten (Einlagefazilität, Spitzenrefinazierungsfazilität) können die Kreditinstitute jederzeit auf eigene Initiative in Anspruch nehmen. Sie stehen an jedem Geschäftstag zur Verfügung.
auf Initiative der Geschäftspartner der - Zentralbank nutzbare geldpolitische Instrumente zur Bereitstellung oder Absorption von Zentralbankgeld. Das Europäische System der Zentralbanken kennt eine liquiditätszuführende Ständige Kreditfazilität und eine liquiditätsabsorbierende Ständige Einlagenfazilität. Im ersten Fall wird seitens der nationalen Zentralbanken zu einem vorgegeben Zins und gegen Sicherheiten unbegrenzt Übernachtliquidität bereitgestellt. Der Zins markiert die obere Schwelle der Tagesgeldmarktsätze. Für die Besicherung kann im Wege von Pensions- und Pfandgeschäften gesorgt werden. In der Ständigen Kreditfazilität wird die Rolle der Zentralbank als lender of last resort für Geschäftspartner deutlich, die als monetäre Finanzierungseinrichtungen ebenfalls geldpolitische Verantwortung tragen und Hauptstützen des Zahlungsverkehrs sind. Unter Abwägung einerseits der Notwendigkeit, Systemrisiken zu bannen, und andererseits der vorrangigen Aufgabe, die Preisstabilität zu gewährleisten, sind der Zentralbank die jederzeitige Änderung der Konditionen und eine Aussetzung der Geschäfte nach übergeordneten geldpolitischen Erfordernissen vorbehalten. Zur Erleichterung des Zahlungsverkehrs stellen die Zentralbanken außer Übernachtliquidität routinemäßig auch Innertagskredite mit einer Laufzeit von weniger als einem Geschäftstag gegen Sicherheiten zur Verfügung. Die Ständige Einlagenfazilitätist das Pendant zur Ständigen Kreditfazilität: Sie bindet Übernachtliquidität zu einem vorgegebenen, die Untergrenze der Tagesgeldmarktsätze markierenden Zins. Stellung von Sicherheiten verbietet sich dagegen für eine mit dem Privileg der Zentralbankgeldemission ausgestattete und auf ihre Glaubwürdigkeit bedachte Einrichtung. Die Ständige Kreditfazilität und der Innertagskredit nehmen den Platz der in Deutschland traditionell verfolgten - Lombardpolitik ein. Die Ständige Einlagenfazilität tritt an die Stelle der Anwendung von - Geldmarktpapieren unter Berechnung des Abgabesatzes. Literatur: Europäisches Währungsinstitut (1997)
(engl.: standing facilities). Geldpolitische Instrumente der ESZB, die von den Geschäftsbanken - auf deren eigene Initiative hin - kontinuierlich in Anspruch genommen werden können. (Im Unterschied zu den Offenmarktgeschäften, die auf Initiative der EZB erfolgen.) Damit ist es den Geschäftsbanken im Eurosystem kurzfristig möglich, entweder Liquidität bis zum nächsten Geschäftstag (Übernachtliquidität) auf dem Kreditwege zu erhalten (d. i. die Spitzenrefinanzierungsfazilität) oder bei der Zentralbank verzinslich anzulegen (d. i. die Einlagefazilität). Die Zinssätze für die St. F. bilden den Korridor, innerhalb dessen Bandbreite sich die Geldmarktsätze für Tagesgelder bewegen.
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