Die Ablauforganisation ist die räumliche und zeitliche Gestaltung von Arbeits- und Bewegungsvorgängen (Organisation, divisionale Organisation, funktionale Organisation, Aufbauorganisation).
Die Ablauforganisation beschäftigt sich mit der räumlichen und zeitlichen Ordnung (Strukturierung) von Prozessen zur Erledigung von Aufgaben im Betrieb, die als Ergebnis der Aufgabenanalyse und -synthese erkannt und zusammengefasst wurden.
Die Ablauforganisation bietet Hilfestellungen an zur Beurteilung, wann wo welche Arbeiten erledigt werden sollen, z. B. das Operations Research in Warteschlangen-, Transport- und Reihenfolgemodellen.
Im Gegensatz zu diesen Prozessüberlegungen (Rhythmisierung und Terminierung) wird im Rahmen der Aufbauorganisation eine Ordnung der organisatorischen Einheiten, nicht in räumlich-zeitlicher, sondern in hierarchischer Hinsicht erstellt.
Regelt die inhaltliche, räumliche und zeitliche Folge der Arbeitsprozesse im betrieblichen Geschehen bei wiederkehrenden Aufgaben. Dabei geht es im Einzelnen um die Erfassung der Arbeitsabläufe, die Feststellung deren Häufigkeiten, die Bearbeitungs- und Durchlaufzeiten sowie eingesetzte Arbeitsmittel und erforderliche Kosten mit dem Ziel der effizienten Gestaltung. Insbesondere sind die Informationsaustauschbeziehungen (Computerkommunikation, Telefonate, Belegfluss etc.) zwischen den beteiligten Abteilungen und Unternehmensbereichen zu regeln.
siehe auch:
>>> Aufbauorganisation
Die Ablauforganisation ist auf die raumzeitliche Strukturierung der Arbeitsprozesse gerichtet. Diese Aufgabe der Prozeßstrukturierung verlangt zunächst eine Aufgabenanalyse, an die sich dann die Aufgabensynthese anschließt. Das Ergebnis ist die Ordnung der Arbeitsvorgänge, die von Arbeitssubjekten an Arbeitsobjekten unter Verwendung von Arbeitsmitteln in Raum und Zeit vollzogen werden.
Ablauforganisation und Aufbauorganisation sind zwei verschiedene Aspekte der organisatorischen Gestaltung. Während bei der Aufbauorganisation die Bildung von Aufgabenkomplexen als statische Gebilde und ihre aufgabenbezogene Koordination im Vordergrund stehen, betrachtet man bei der Ablauforganisation die Organisation primär unter zeitlichen und räumlichen Aspekten als Komplex von Aufgabenerfüllungsvorgängen im Sinne von Arbeitsprozessen (Arbeit). Die Ablauforganisation bildet den Bereich der organisatorischen Gestaltung, der in hohem Maße auf eine detaillierte Abbildung der jeweiligen Aufgabenerfüllungssituation (Aufgabe) angewiesen ist. Ablauforganisatorische Regelungen sind deshalb nur in Bereichen möglich, deren Aufgabenzusammensetzung ein hohes Maß an Stabilität und Routine aufweist (Aufgabenanalyse). Wie deutlich wird, hängen vom Aufgabenträger und vom Sachmittel Art, Ort, Zeit, Intensität und Rhythmus der Verrichtungen, von der Art der Aufgabeninterdependenz die zeitliche und räumliche Verfügbarkeit der Ausgangsobjekte ab. Bei gegebenen Aufgabenträgern und Sachmitteln lassen sich ablauforganisatorische Strukturierungsmaßnahmen auf drei Kernprobleme zurückführen: sequentielle Anordnung von Arbeitsvorgängen, d. h. Festlegung der zeitlichen Reihenfolge der einzelnen Arbeitsschritte innerhalb eines Aufgabenerfüllungsvorganges, parallele Anordnung mehrerer Aufgabenerfüllungsvorgänge, räumliche Anordnung, d. h. Festlegung der Arbeitsorte (»Arbeitsplätze«) und der Transportabläufe. Eines der schwierigsten Probleme der Ablauforganisation besteht darin, die Interdependenz zwischen den verschiedenen Aufgabenerfüllungsvorgängen zu berücksichtigen. Es handelt sich dabei umein simultanes Problem, für dessen Lösung im Rahmen des Operations Research allenfalls für relativelementare Problemsituationen leistungsfähige Optimierungsmodelle entwickelt wurden.
1. Auch: Prozessorganisation. Bereich der Bankorganisation, der sich auf Strukturierung der Abläufe des Geschehens in der Bank - vor allem den Geschäftsablauf und dessen Abwicklung - bezieht. Ggs.: Aufbauorganisation. 2. Aufbau- und Ablauforganisation.
raum-zeitliche Strukturierung von Bewegungsvorgängen. Sie stellt ein Teilgebiet der Organisation dar und erstreckt sich sowohl auf physische als auch auf informatorische Prozesse. Instrumente zur Gestaltung des Ablaufs sind vor allem für Produktionsprozesse geschaffen worden. Diese sind deshalb in der Fertigungsplanung einsetzbar. Im Unterschied zur Aufbauorganisation befasst sich die Ablauforganisation mit Prozessphänomenen. Hierzu müssen die Beziehungen zwischen den von einer Person an einem körperlichen oder geistigen Objekt, ggf. unter Zuhilfenahme eines Arbeitsmittels (z.B. Maschine oder Werkzeug) durchzuführenden Arbeitsverrichtungen festgelegt werden. Charakteristisch für die Ablauforganisation sind die zeitlichen und räumlichen Beziehungen. Daneben rechnet man auch Gruppierungsbeziehungen und Arbeitsbeziehungen zum Problembereich der Ablauforganisation. Gruppierungsbeziehungen entstehen durch die Zusammenfassung von Personen, Arbeitsmitteln oder Objekten. Besondere Bedeutung wird dem Problem einer Zusammenfassung gleichartiger (Zwischen-)Produkte zu Losen beigemessen. Arbeitsbeziehungen sind die Transportbeziehungen bei der Weitergabe physischer Objekte und die Übertragungsbeziehungen bei der Übermittlung von Informationen. Den Ansatzpunkt der Ablauforganisation bilden Arbeitsprozesse. In ihnen wird von einem Menschen eine Arbeitsaufgabe vollzogen. Durch die Ausrichtung auf die Durchführung von Aufgaben sind ablauforganisatorische Probleme eher kurzfristiger Art. Um einen Arbeitsprozess zu organisieren, muss man im Anschluss an die Arbeitsanalyse eine Arbeitssynthese vornehmen. Wichtige Daten hierfür werden in der Vorgabezeitermittlung gewonnen. Die Bereiche der Ablauforganisation lassen sich in die Arbeitsverteilung, Gruppierungsfragen (insbes. Losgrössenplanung), Probleme der Reihenfolgeplanung, der Leistungsabstimmung und des Transports einteilen. Sie stellen zentrale Elemente der Planung von Fertigungsprozessen dar. Jedoch sind dieselben Problemtypen auch bei Informationsprozessen erkennbar. So können z.B. innerhalb eines Planungsprozesses einzelne Aufgaben der Informationsgewinnung und -Verarbeitung auf unterschiedliche Personen aufgeteilt werden, wodurch eine Arbeitsverteilung geschaffen wird. Ferner lassen sich mehrere Daten zu einer Gruppe zusammenfassen, die man gemeinsam verarbeitet. So kann man Gruppen von Rechnungen bilden, die jeweils für sich geprüft werden. Reihenfolgeprobleme sind u. a. bei der Festlegung einer Tagesordnung zu lösen. Eine Leistungsabstimmung ist z.B. zweckmässig, wenn im Rechnungswesen Periodenabschlüsse zu einem festen Termin fertiggestellt werden müssen. Schliesslich spielen auch Probleme der Informationsübermittlung auf allen Ebenen der Informationsverarbeitung eine grosse Rolle. Um ablauforganisatorische Tatbestände fundiert gestalten zu können, benötigt man Kenntnisse über ihre wichtigsten Einflussgrössen, die sich entsprechend den Übersichten und vor allem aus der Art der jeweiligen Aufgabe und den Eigenschaften der sie ausführenden Arbeitsträger ergeben. Ferner sollte man begründete Hypothesen über die Wirkungen von Ablaufalternativen auf relevante Ziele (Fertigungsziele) kennen. Derartige Hypothesen sind insb. über Beziehungen zwischen verschiedenen Zielen der Ablauforganisation sowie die Zielwirkungen unterschiedlicher Prioritätsregeln aufgestellt und überprüft worden. Weiter hat sich eine Reihe von Forschern mit den Wirkungen des Strukturierungsgrades auf die Ablauforganisation befasst. Dabei versucht man vor allem herauszufinden, welche Auswirkungen ein Übergang von Fliessbandfertigung auf selbststeuernde (autonome) Gruppen hat. Durch die Analyse von Informationsprozessen ist man in erster Linie zu Hypothesen über den Ablauf von Entscheidungsprozessen gelangt. Als Instrumente zum Auffinden guter ablauforganisatorischer Alternativen können Entscheidungsmodelle herangezogen werden. Für eine Vielzahl von Einzelproblemen der Ablauforganisation in Fertigungsprozessen sind im 0perations Research quantitative Entscheidungsmodelle entwickelt worden, die über Optimierungs- bzw. heuristische Verfahren zu besten bzw. befriedigenden Lösungen führen. Inzwischen ist auch eine grosse Zahl von Softwareprogrammen zur Lösung von Einzelproblemen sowie zur umfassenden Planung und Steuerung von Fertigungsprozessen verfügbar, in denen weitgehend heuristische Lösungsverfahren eingesetzt werden. Zugleich ist die Datenverarbeitung selbst zu einem wichtigen Bereich ablauforganisatorischer Gestaltung geworden. Literatur: Gaitanides, L., Prozessorganisation, München 1983. Küpper, H.-U., Ablauforganisation, Stuttgart, New York 1981. Domschke, W.l Scholl, A./Voss, S., Produktionsplanung. Ablauforganisatorische Aspekte, Berlin u.a. 1993. Tempelmeier, H., Material-Logistik. Grundlagen der Bedarfs- und Losgrössenplanung in PPS-Systemen, 2. Aufl., Berlin u.a. 1992.
Die Organisation unterteilt sich in Ablauf- und Aufbauorganisation. Die Ablauforganisation betrifft die Ordnung der Personen und Sachmittel des Unternehmens nach räumlichen und zeitlichen Notwendigkeiten, um die Aufgaben im Unternehmen wirtschaftlich und reibungslos abzuwickeln (ökonomisches Prinzip).
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