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Produktdesign

kreative, verwenderorientierte Gestaltung des sinnlich wahrnehmbaren Äusseren eines Produktes im Rahmen der -+Produktpolitik. Neben dem Prozess des Gestaltens bezeichnet der Begriff Produktdesign auch dessen Resultat, die äussere Gestalt des Produktes. Die Gestaltungsmittel des Designs sind vor allem Material, Form, Farbe und Zeichen, die zu einem in sich geschlossenen und auf die Lebensumwelt der Abnehmer abgestimmten Konzept vereint werden müssen. Diese Aufgabenstellung wird durch eine Vielzahl von Zielen gelenkt, die sich oft nur schwer in Übereinstimmung bringen lassen. Zunächst gilt es, die Produktdesign                           gebrauchstechnische Eignung eines Produktes, also z. B. seine Passform, einfache und sichere Handhabung, Transport- und Lagerfähigkeit oder ergonomische Funktionalität zu gewährleisten bzw. zu verbessern. Ferner kann das Design einen ästhetischen Genuss, soziale Anerkennung und emotionale Produkterlebnisse (z.B. Modernität, Behaglichkeit etc.) vermitteln, also einen Zusatznutzen schaffen, der vor allem in technisch ausgereiften Produktkategorien für den Markterfolg des Produktes von hoher Bedeutung ist. Drittens unterstützt ein markantes und über das Sortiment sowie die Zeit hinweg von bestimmten Stilmerkmalen geprägtes, kontinuierliches Design die Markierung des Produktes und die Identifikation bestimmter Nachfrager mit dem Erzeugnis. Damit wird das Produktdesign viertens zu einem wichtigen Profilierungselement gegenüber konkurrierenden Anbietern. Andererseits unterliegen diese Ziele jedoch i. d. R. fertigungs- oder materialtechnischen, kostenwirtschaftlichen, rechtlichen (z. B. Gebrauchsmusterschutzrechte von Konkurrenten) und auch ökologischen (z. B. Lärmentwicklung, Energieverbrauch) Restriktionen, die das Spannungsfeld des designpolitischen Zielsystems zusätzlich aufladen. Darüber hinaus unterscheiden sich die Designansprüche der Abnehmer oft beträchtlich, so dass zielgruppenspezifische Lösungen gesucht werden müssen.                                                            Literatur: \'Wieselhuber, N., Konzeption und Realisation von Produkt-Design in der Konsumgüterindustrie, Berlin 1981.

planvolle Gestaltung von Produkten, Produktelementen oder Packungen mit starken ästhetischen Bezü­gen. Dies kann als ganzheitliche Formgebung bzw. Gestaltung aller Qualitätsbestandteile eines Pro­dukts verstanden werden. Design hat eine praktische Dimension als eine die Benutzbarkeit erleichtern­de ergonomische Gestaltung, eine ästhetische Dimension als wahrnehmungsbezogene individuelle Anmutung und eine symbolische Dimension als Kommunikationsfähigkeit (soziale Anmutung). Dabei können verschiedene Designrichtungen unterschieden werden, z.B. ästhetischer Funktionalismus, Technizismus, demonstrativer Ästhezismus, Luxus-Design. Design betrifft die Entwicklung neuer (Innovations-Design) und die Optimierung bestehender (Re-Design), industriell gefertigter bzw. zu fertigender Produkte/Produktsysteme für die physischen und psychischen Bedürfnisse der Benutzer auf Basis ästhetischer, wirtschaftlicher und ergonomischer Ana­lysen mit Hilfe von Form, Farbe, Material und Zeichen. Die Ästhetik von Produkten ist im Rahmen der LebensstilGesellschaft ein wichtiger Differenzierungsfaktor und bringt die eigenen kulturellen An­sprüche an das Umfeld zum Ausdruck. Es soll die effiziente Gestaltung von Aufwand und Nutzen er­reichen. Siehe auch   Produktpolitik (mit Literaturangaben).

wird i. d. R. normativ als positive Qualitätsei­genschaft interpretiert, die an Kriterien wie Innovationsgrad oder besonders sorgfältig entworfenen funktionalen und formalen Produkteigenschaften festgemacht wird. Der Objektbereich des Produktdesign wird in der Literatur bisher nicht einheitlich ge­faßt. Es lassen sich eher marketingorientierte und eher durch das Industrial Design gepräg­te Begriffsfassungen unterscheiden. Wäh­rend im Marketing das Produktdesign als ein additiver Qualitätsbestandteil neben ande­ren Gestaltungselementen der Produktge­staltung untergeordnet wird, geht man im Industrial Design stärker von einer Gleich- ordnung von Produktgestaltung und Pro­duktdesign aus. Design wird als ganzheitli­che Formgebung bzw. Gestaltung aller Qualitätsbestandteile eines Produkts ver­standen. Diese äußern sich nicht nur in der äußerlichen Gestalt, sondern auch in den strukturellen und funktionellen Beziehun­gen zu anderen Produkten des Herstellers und der Verwender und i. w. S. auch zur Kul­tur einer Gesellschaft. Die Funktionen des Produktdesign sind sehr vielschichtig und besaßen in der historischen Entwicklung unternehmenspolitisch unter­schiedliche Bedeutung. Mit der Industriali­sierung v. a. der Konsumgüterproduktion er­gab sich zunächst unternehmensseitig die Notwendigkeit, produktionsgerechte Pro­dukte zu entwerfen (produktionwirtschaftli­che Funktion). Vor diesem Hintergrund ent­stand der Anspruch des ästhetischen Funktionalismus auf eine kostengünstige Versorgung von Massenmärkten mit ästhe­tisch anspruchsvollen Produkten. Die Auf­gabe des Produktdesign bestand primär in der Gewährleistung einer möglichst optima­len Funktionalität der Produkte, die auf alles Überflüssige und insofern Ineffiziente bewusstverzichtete. Mit der Sättigung der Märkte fand dann eine Hinwendung des Produktdesign von der Produktions- zur Absatzorientierung statt. Während das Design zunächst primär unter dem Aspekt der Kostenreduzierung und dann als ästhetischer Zusatznutzen im Rah­men einer Abhebungsstrategie als Wettbe­werbsvorteil in bestehenden Märkten disku­tiert wurde, entstehen heute zunehmend neue Märkte oder Marktnischen erst durch Design (absatzwirtschaftliche Funktion). Produktionstechnische Fortschritte, durch die die Stückzahlen für eine wirtschaftliche Serienfertigung drastisch reduziert wurden, und eine hohe Preisbereitschaft der Abneh­mer zählen zu den wichtigsten Vorausset­zungen für diese Entwicklung. Institutioneil soll das Design-Manage­ment der daraus entstandenen Notwendig­keit einer engen Vernetzung von Design, Marketing, Konstruktion und Produktion Rechnung tragen. Im Rahmen der Unternehmensführung ent­wickelt sich das Produktdesign zunehmend zu einer zentralen Basis von marktgerichte­ten Strategien und zu einem Fundament ökonomischer, technischer und sozialer In­novationen. Seine Wirkung als Wettbe­werbsfaktor hängt eng mit der Ausdifferen­zierung und Verfeinerung der ästhetischen und sozial-kulturellen Bedürfnisse der Kon­sumenten zusammen. Mit zunehmendem Wohlstand ist die Befriedigung elementarer Bedürfnisse in vielen Bereichen abgeschlos­sen, und es wächst der Wunsch nach sozialer Anerkennung und Selbstverwirklichung. Die weitgehend befriedigten funktionalen, gebrauchstechnischen Aspekte eines Pro­dukts verlieren an Wichtigkeit. Gleichzeitig rückt die kommunikative Wirkung der Pro­duktpolitik in den Vordergrund (Erleb­nis-Marketing). In diesem Sinn wird durch das Produktdesign nicht mehr nur die Funk­tion eines Produktes gestaltet, sondern die Funktion selbst wird durch das Design inter­pretiert (anthropologische Wirkung). Das Produktdesign offeriert dem Konsumenten ein Angebot, sich mit bestimmten, von einem Designer oder Unternehmen getrof­fenen ästhetischen Werturteilen zu iden­tifizieren und diese zum Ausdruck seines eigenen Lebensstils zu verwenden (psycho­logische Wirkung). Dadurch findet ein prä­gnantes Produktdesign Eingang in die ge­sellschaftlichen Auseinandersetzungen um die soziale Anerkennung bestimmter Ge­schmacksnormen und um die Legitimität eines bestimmten Lebensstils (soziologische Wirkung). Mit der gesellschaftlichen Auseinanderset­zung und dem Selbstbehauptungswillen der Konsumenten verbindet sich eine Automa­tik von Herrschaft und Wandel ästhetischer Normen, die das Design immer stärker den Gesetzen der Mode unterwirft (z.B. Memphis) und eine einheitliche Stilbildung behindert. Gleichzeitig verschärft diese Ent­wicklung die Problematik der psychischen Obsoleszenz und motiviert eine Ausein­andersetzung mit der gesellschaftlichen Ver­antwortung von Unternehmen und Desi­gnern im Umgang mit Ressourcen und mit der Entsorgbarkeit obsoleter Produkte. Des­halb stehen heute neben der Attraktionswir­kung und der Prägnanz des Produktdesign auch Fragen der Ökologie zunehmend im Vordergrund der Produktgestaltung (Ökologisches Marketing). Bei der Gestaltung des Produktdesign lassen sich produkionstechnische und absatzorien­tierte Aspekte unterscheiden. Produktions­technisch sollte das Design an die Produk­tionsbedingungen eines Unternehmens angepaßt sein. Durch den Einsatz von Com­puter Aided Design (CAD) und Computer Aided Engineering (CAE) können Design und Produktionsvorbereitung bereits sehr frühzeitig aufeinander abgestimmt werden. Darüberhinaus haben flexible Fertigungssy­steme den gestalterischen Spielraum vergrö­ßert, weil durch sie bereits für relativ kleine Zielgruppen individuelle Produkte wirt­schaftlich angeboten werden können. Absatzbezogen kann zwischen einer eher verwendungsbezogenen und einer eher wahrnehmungsbezogenen Gestaltungsebe­ne unterscheiden werden, die sich allerdings nur analytisch voneinander trennen lassen. Die verwendungsbezogene Gestaltung ist eng mit der Funktionalität des Produktes verknüpft. Aus dieser Perspektive besitzt die Gestaltung der gebrauchstechnischen Funk­tionen und der Ergonomie große Bedeutung. Dagegen wirkt die Gestaltung der Vernetz- barkeit der Produkte eher restriktiv, indem über das zu gestaltende Produkt hinaus auch der Kontext, in dem das Produkt mit ande­ren Produkten zur Befriedigung eines Be­dürfniskomplexes eine Einheit bildet, Berücksichtigung findet. Dabei sollte eine Vernetzbarkeit keineswegs allein unter gebrauchstechnischen Gesichtspunkten ge­sehen werden, sondern auf der wahrneh­mungsbezogenen Ebene auch die ästhetische und symbolische Dimension mit einschlie­ßen. Im Rahmen der ästhetischen Gestaltung erfolgt die Transformation und Interpre­tation ästhetischer Werturteile von Kon­sumenten in zielgruppenspezifisches Pro­duktdesign durch den Designer und das Unternehmen vor dem Hintergrund ihrer ei­genen Werthaltungen. Mit der symbolischen Gestaltung erfolgt eine Festlegung der Wer­tigkeit innerhalb des Symbolsystems einer Gesellschaft durch den Rekurs auf zumin­dest von der Zielgruppe geteilte oder die Schaffung neuer Bedeutungskontexte. Die wahrnehmungsbezogene Wirkung des Pro­dukts beruht primär auf den Informationsin­halten, die aus der äußeren Gestaltung des Produkts und damit aus den Gestaltungsele­menten abgeleitet werden können. Als Gestaltungsparameter des Produktde­sign kommen sowohl materielle als auch im­materielle Gestaltungselemente in Frage. Exemplarisch seien für die materiellen Ge­staltungselemente die Produktgröße, das Material, die Oberflächenbeschaffenheit, die Farbe, das Ornament sowie Zeichen ge­nannt. Im weitesten Sinn zählen hierzu auch standardisierte Bauteile und Halbzeuge. Zu den immateriellen Gestaltungselementen ge­hören v.a. produktgattungsbezogene und stilistische Elemente ästhetischer Rhetorik. Literatur -.Hansen, U. ; Leitberer, E., Produktpoli­tik, 2. Aufl., Stuttgart J 984. Kicherer, S., Industrie­design als Leistungsbereich von Unternehmen, München 1987. Koppelmann, U., Produktmarke­ting, Stuttgart 1989. Löbach, B., Produktgestal­tung, Stuttgart 1981.

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