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Absatz

(engl. consumption oder auch sales) Der Begriff Absatz wird unterschiedlich aufgefasst. Im eigentlichen Sinne bildet Absatz den Vorgang der entgeltlichen Überlassung der von einem Betrieb erstellten oder beschafften Güter an andere Marktteilnehmer durch Verkauf, Vermietung oder Verpachtung. In einem anderen Sinne sind darunter alle Tätigkeiten (im Sinne von Absatzprozessen), die auf entgeltliche Überlassung der vom Betrieb erstellten oder beschafften Güter (Betriebsleistungen) an andere Marktteilnehmer durch Verkauf, Vermietung oder Verpachtung gerichtet sind, zu verstehen. Dazu gehören insbesondere die Tätigkeiten der Planung, Organisation und Kontrolle des Absatzes sowie die Absatzdurchführung. In einem engeren Sinne wird unter Absatz die Menge der in einer Periode abgesetzten Güter verstanden, wobei der Wert der in dieser Periode abgesetzten Mengen (Produkt aus Mengen und Preisen) mit Umsatz (im Sinne von Umsatzwert) bezeichnet wird (vgl. Ausschuß für Begriffsdefinitionen aus der Handels- und Absatzwirtschaft, 1995, S. 16).
1. Letzte Stufe des betrieblichen Umsatzprozesses, bestehend aus Kapitalbewegungen im Beschaffungs-, Produktions- und Absatzbereich.
2. Die Menge, ggf. Wert, der in einer Periode veräußerten Güter.

Der Begriff Absatz wird in unterschiedlichem Sinne verwendet. Er bezeichnet einmal die Menge der in einer Periode abgesetzten Sachoder Dienstleistungen. Er wird aber zum anderen auch für das Produkt aus abgesetzten Mengen und Preisen, dem Umsatz oder Erlös, verwendet. Er wird drittens als die Schlußphase des güterwirtschaftlichen Umsatzprozesses, als Leistungsverwertung, verstanden und umfaßt damit alle notwendigen Aktivitäten zum Vollzug der Leistungsverwertung. Absatz ist in diesem meist verstandenen Sinn eine betriebliche Grundfunktion. Er wird aber viertens auch als Verkauf oder Vertrieb gebraucht. Dies ist aber nur ein Teilaspekt der Funktion Absatz. Er wird schließlich synonym mit dem Begriff Marketing gebraucht. Marketing ist jedoch eine Unternehmungskonzeption.

Im Wesentlichen bezeichnet Absatz zwei Sachverhalte:
1. Absatz als betriebliche Funktion: Danach ist Absatz die abschließende Stufe im betrieblichen Wertschöpfungsprozess (Wertschöpfung), die ein Leistungsangebot aus dem unternehmerischen in den Nutzerprozess überführt. Rechtlich gesehen handelt es sich um eine entgeltliche Überlassung in Form von Verkauf, Vermietung oder Verpachtung. Jede unternehmerische Tätigkeit ist letztlich auf Absatz ausgerichtet; er ist daher ein dominierendes Zielobjekt auch für die anderen betrieblichen Funktionen. Diese Tatsache hat die Entwicklung zum Marketing als marktorientierter Unternehmungsführung initiiert. Die Absatzaktivitäten im Sinne einer Unternehmensfunktion implizieren zahlreiche Aufgaben, die sich auf deren Gestaltung (Absatzpolitik) und Planung (Absatzplanung) sowie seine Organisation und Kontrolle beziehen. Absatz wird häufig mit Vertrieb gleichgesetzt, im engeren Sinn stellt der Vertrieb jedoch die Umsetzung des Absatzes in technischer, logistischer (Logistik) und organisatorisch personeller Sicht dar.

2. Absatz als Ergebnis der Absatztätigkeit: In dieser Sicht ist Absatz das mengenmäßige Verkaufsvolumen eines Unternehmens in einer bestimmten Zeiteinheit. Er wird in Stück , Volumen oder Gewichtseinheiten erfasst. Für Vergleichszwecke über unterschiedliche Warenkategorien wird der Absatz mit den Verkaufspreisen bewertet und als Umsatz bezeichnet. Die Ermittlung des Absatzes hängt von der Marktabgrenzung ab. Er kann auf bestimmte Marktsegmente (Marktsegmentierung) bezogen werden, z. B. auf Kunden, Regionen und Auftragsgrößenklassen (siehe auch Bedarfsermittlung).

Der Begriff »Absatz« wird im ökonomisch orientierten Zusammenhang uneinheitlich verwendet. Mit Absatz kann man in einer arbeitsteilig organisierten Wirtschaft den Austausch von Gütern gegen Entgelt verstehen; er wird so als Komplement zum Begriff »Beschaffung« verstanden. Die Institutionen einer Volkswirtschaft und Absatzanalyse deren Aktivitäten, die sich mit der Beschaffung und dem Absatz von Gütern beschäftigen, werden bezeichnet. Betriebswirtschaftlich gesehen stellt der Absatz die Schlußphase des betrieblichen Leistungserstellungsprozesses (Gutenberg) dar. »Absatz « ist eine betriebliche Hauptfunktion, wobei der Vertrieb mit der effektiven Veräußerung der Ware eine Wichtige Teilfunktion einnimmt (Nieschlag/Dichtl/Hörschgen). Unklarheiten treten gelegentlich in der Praxis durch die unpräzise Verwendung der Begriffe »Absatz « und »Umsatz« für den gleichen Tatbestand auf. »Absatz « wird mit der verkauften Menge, aber ebenso mit dem wertmigen Ausdmck der verkauften Menge, dem Absatzwert oder Umsatz, gleichgesetzt. Es gilt folgende Grundgleichung: Absatzwert = Absatzmenge Mengeneinheit pro Zeiteinheit X Absatzpreis Werteinheit pro Mengeneinheit Theoretisch und praktisch schwierige Abgrenzungsprobleme ergeben sich bei der Festleng der Komponenten dieser einfachen Gleichung, z. B. bei der Abgrenzung der Mengeneinheit im Hinblick auf den physischen Produktkern und die damit verbundenen Dienstleistungen (z. B. zeitlich nachgelagerte Service und Garantieleistungen). Im Rmen der steht eine zielgerichtete Beeinflussung des Absatzmarktes einer Unternehmung im Mittelpunkt. Die Absatzpolitik umfaßt die Aktivitäten, die zur Planung, Realisierang und Kontrolle gegenwärtiger und zukünftiger Absatzmärkte eingesetzt werden können. Durch den Einsatz der absatzpolitischen Instmmente (Marketing) soll das Verhüten der Nachfrager und Anbieter auf dem relevanten Markt entsprechend den Zielen der Unternehmung beeinflußt werden. Die absatzpolitischen Aktionsparameter, die zu diesem Zweck eingesetzt werden können, sind Produkt und Sortimentspolitik, Preispolitik, Rabattpolitik, Kundendienstpolitik, Werbung, Logistik, um nur einige Wichtige zu nennen (Marketing). Diese Instrumente müssen aufeinander abgestimmt werden (MarketingMix). In den letzten Jren werden von den meisten Autoren Sachverhalte, die traditionellerweise unter dem Begriff »Absatz « diskutiert worden sind, im Rahmen des weitergefaßten Begriffs »Marketing« behandelt (Marketing). Diese Tendenz ist allerdings nicht einheitlich.

(Vertrieb, Verkauf) Wertmäßige Realisierung der Produktion (Ware) auf dem Markt und damit die Voraussetzung für die Realisierung des Gebrauchswertes. Der Absatz ist Teil des Zirkulationsprozesses. Der Konkurrenzkampf zwingt die Unternehmen zu größerem finanziellen und materiellen Aufwand für den Absatz, z.B. Ausgaben für Werbung oder Marktforschung.

Raffee (1974a, S. 106) bezeichnet Absatz als eine physische und dispositive Weiterleitung von Gütern an andere Institutionen, in der Regel an andere Wirtschaftspartner, in einer arbeitsteiligen Wirtschaft. Absatz ist in diesem Sinne in jedem modernen Wirtschaftssystem anzutreffen, d.h. Absatz ist ein systemindifferenter Tatbestand. Marketing umfasst darüber hinaus zugleich die aktive Gestaltung von Märkten und damit nicht nur die Deckung von Nachfrage, sondern auch die »Produktion« von Nachfrage. Marketing ist also ein wirtschaftssystemkonstitutiver Begriff.

Manchmal wird Absatz mit Vertrieb gleichgesetzt. Entsprechend differenzieren beispielsweise Nieschlag/Dichtl/Hörschgen (1997, S. 467ff.) den direkten und indirekten Absatz (Direktvertrieb), den intensiven, selektiven oder exklusiven Absatz (Exklusivvertrieb) usw. Der Ausschuß für Begriffsdefinitionen aus der Handels- und Absatzwirtschaft (1995, S. 17) begreift diese Absatz- bzw. Vertriebsformen als Ausprägungen der Absatzpolitik.

1.   Verkauf von Gütern gegen Entgelt als Schlussphase des betrieblichen Leistungsprozesses (Marketing). 2.  Menge der in einer Periode verkauften Einheiten eines Gutes. Diese kann im Rahmen der Zielplanung (Marketingziele) als Produkt aus Kundenzahl und durchschnittlicher Kaufmenge pro Kunde definiert und dadurch weiter aufgegliedert werden.

Siehe auch Konkurrenz, Markt, Marktaufnahmefähigkeit, Zirkulation , Absatzmonopol, Absatzkrise, Absatzwirtschaft, Vertrieb, Verkauf

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