Die menschliche Arbeit ist ein Produktionsfaktor. Nach Erich Gutenberg ist bei dem Produktionsfaktor Arbeit die dispositive Arbeit und die exekutive Arbeit zu unterscheiden. Die dispositive Arbeit ist die leitende Arbeit, die Betriebsführung oder Unternehmungsführung; die exekutive Arbeit ist dagegen die ausführende oder objektbezogene Arbeit, die zu den elementaren Faktoren gezählt wird. Statt von Arbeit wird hierbei auch von Arbeitskräften oder Arbeitsleistungen gesprochen. Ebenfalls sind die Bezeichnungen Mitarbeiter und Arbeitnehmer üblich. Arbeit ist im Sinne der Prouktions- und Kostentheorie als Potentialfaktor anzusehen.
(engl. labour) Gesamtwirtschaftlich ist mit Arbeit das Arbeitskräftepotenzial der Volkswirtschaft gemeint. Da es sich um Dienste des Menschen handelt, spielen nicht nur ökonomische, sondern in besonderem Maße auch soziale Implikationen in den Beziehungen zwischen Arbeitnehmern und Arbeitgebern eine Rolle (Tarifvertrag, Mitbestimmung). Dies ändert aber nichts daran, dass in einer Marktwirtschaft die auf dem Arbeitsmarkt (Markt) angebotene und nachgefragte Arbeit wesentlich von deren Entgelt, dem Lohn, bestimmt wird (siehe auch r Arbeitsbewertung).
In der Betriebswirtschaftslehre wird der Produktionsfaktor Arbeit differenzierter betrachtet: Nach Gutenberg stellt die ausführende Arbeit den Elementarfaktor dar, der durch die dispositive Arbeit (Führung bzw. Unternehmensleitung, Management) ergänzt und durch diese erst mit den übrigen Produktionsfaktoren zum Zwecke der Leistungserstellung (Produktion) kombiniert wird. Da Arbeit nicht nur als Kostenfaktor, sondern besonders auch als strategischer Erfolgsfaktor zu sehen ist, kommt in einer Organisation vor allem dem Humanressourcen Management besondere Bedeutung zu (siehe auch Humankapital).
ist die geplante, auf ein wirtschaftliches Ziel gerichtete Tätigkeit, unabhängig davon, ob sie körperlicher oder geistiger Natur ist. Arbeit ist einer der (aus neuerer Sicht vier) Produktionsfaktoren der Volkswirtschaft: Arbeit, Kapital, Boden und Know-how.
Mit Arbeit bezeichnet man die bewußte, zielgerichtete Tätigkeit von Menschen, soweit sie nicht der direkten eigenen Bedürfnisbefriedigung, sondern einem gesonderten Zweck dient. Dieser Zweck kann sowohl von den Individuen selbst als Mittel einer späteren Bedürfnisbefriedigung als auch von anderen Personen oder Institutionen etwa in einem Betrieb vorgegeben sein. Als bewußte Handlung ist Arbeit die Transformation eines Objektes, des Arbeitsobjektes, in ein ideell vorgegebenes, angestrebtes Resultat. Das Arbeitsobjekt ist eine Kombination vielfältiger Faktoren (Rohstoffe, Vorprodukte, Betriebsstoffe, Informationen), die in dem Arbeitsprozeß, d. h. der Ausführung der Handlung, zu einer qualitativ neuen Kombination, dem Produkt der Arbeit, transformiert wird. Dabei kann der Mensch Arbeitshilfsmittel, sog. Potentialfaktoren, einsetzen, die ihn in seiner Arbeit unterstützen, aber selbst nicht in das Produkt eingehen, sondern wiederholt einsetzbar sind. Für das Individuum ist Arbeit ein Prozeß der wechselseitigen Auseinandersetzung mit dem Arbeitsobjekt, der zugleich der Herstellung des Produktes wie auch der geistigen Entwicklung des Individuums dient. Jede Arbeit erfordert ein bestimmtes Ausmaß an kognitiven und selbstregulierenden bzw. motivierenden Leistungen von dem Individuum. Als kognitive Leistungen gehören dazu: die ideele Vorwegnahme (Antizipation) des Produktes als Ziel, die Gestaltung des Handlungsprogrammes zur Erreichung des Zieles, die Regulation der einzelnen Programmelemente und die Kontrolle ihres Erfolges sowie die Einhaltung vorgegebener oder vorgef und ener externer Handlungsbedingungen. Der fehlende Bezug zur unmittelbaren Bedürfnisbefriedigung erfordert darüber hinaus ein gewisses Maß an Motivation (Antrieb), welches das Individuum durch Identifikations und Selbstregulationsprozesse oder durch externen Druck für die Durchführung der Arbeit aufbringen muß. Die kognitiven und selbstregulativen Anforderungen und Erfahrungen im Rahmen des Arbeitsprozesses erhalten für das Individuum somit den Charakter eines Lernprozesses, der seine Persönlichkeit insbesondere bei langfristig ausgeübten Arbeitstätigkeiten entscheidend prägen kann.
In der sozialistischen Wirtschaftslehre: Verausgabung menschlicher Arbeitskraft im physiologischen Sinne und im weiteren Sinne der Gebrauch der Arbeitskraft als bewusste und zweckmäßige Tätigkeit des Menschen.
Arbeit zählt zu den Produktionsfaktoren und ist Quelle aller Wertschöpfung. Sie stellt das planmäßige Einwirken des Menschen mit seinen Körper- und Geisteskräften unter Zuhilfenahme von Produktionsinstrumenten auf die äußere Natur dar, um diese den Bedürfnissen der eigenen Natur anzupassen; sie ist mittelbar oder unmittelbar auf das Produzieren von Gütern gerichtet. Arbeit (nicht Lohnarbeit!) ist eine Grundbedingung des menschlichen Lebens. Die warenproduzierende Arbeit ist die Einheit der Verausgabung von konkreter und abstrakter Arbeit in der materiellen Produktion (Doppelcharakter der Arbeit), und zwar in allen Produktionsweisen, in denen die produzierten Gebrauchswerte wechselseitig als Waren ausgetauscht werden. Die von den Produzenten verausgabte Arbeit vergegenständlicht sich in den Arbeitsprodukten als Wert und wird auf dieser Grundlage wechselseitig ausgetauscht. Der Austausch von Waren ist somit Austausch von Arbeit zwischen Produzenten, die arbeitsteilige Gebrauchswerte zur Befriedigung der produktiven und individuellen Bedürfnisse der Gesellschaft produzieren.
Die Arbeit hat sich mit der Gesellschaft weiterentwickelt und verändert. Die Produktivität der Arbeit ist heute von viel komplexeren Faktoren abhängig als früher, die nicht direkt in dem Arbeitsprozess eingreifen, ohne die aber eine „moderne“ Arbeit (Werte schaffen) nicht stattfinden kann. Deshalb ist der traditionelle Begriff „produktive Arbeit“ (in der „direkten Produktion“) für einige Ökonomen zu eng gefasst. >Apropriation, >Arbeit, abstrakte, >Arbeit, Charakter der, >Arbeit, Doppelcharakter der, >Arbeit, einfache, >Arbeit, Entfremdung durch, >Arbeit, geistige, >Arbeit, gesellschaftliche, >Arbeit, gesellschaftlich notwendige, >Arbeit, individuelle, >Arbeit, komplizierte, >Arbeit, konkrete, >Arbeit, körperliche, >Arbeit, lebendige, >Arbeit, Maß der, >Arbeit, Menschwerdung durch, >Arbeit, notwendige, >Arbeit, private, >Arbeit, produktive, >Arbeit, unproduktive, >Arbeit, vergegenständlichte, >Arbeit, vergesellschaftlichte, >Arbeit, warenproduzierende, >Arbeitsaufwand, >Arbeitsbedingungen,
>Arbeitsethos, >Arbeitsgegenstand, >Arbeitsintensität, >Arbeitsinstrumente, >Arbeitskraft, >Arbeitsleistung. >Arbeitsmoral, >Arbeitsproduktivität, >Arbeitsprozess, >Arbeitsteilung, internationale, >Arbeitsteilung, gesellschaftliche, >Arbeitswertlehre, >Fetischcharakter, >Gesamtarbeit, >Kapital, variables, >Kapitalismus, Grundwiderspruch des, >Lohnarbeit, >Mehrwert, >Ökologie
jede an Bedürfnisbefriedigung und Überwindung der Knappheit orientierte bewusste Tätigkeit eines Menschen. Sie zielt (etwa im Gegensatz zum Sport) auf die Schaffung ökonomischer Werte und die Sicherung der menschlichen Versorgung ab. Die geistigen und körperlichen Leistungen des Menschen stellen einen originären wie auch qualitativ bildungsfähigen (Arbeitsvermögen) Produktionsfaktor dar, der komplementär zu anderen Faktoren in den physikalisch-ökonomischen Produktionszusammenhang eingefügt ist und zugleich einen wesentlichen Persönlichkeitsausdruck und -wert repräsentiert. Dieser Doppelcharakter hat zusammen mit der Tatsache, dass der Einsatz von Arbeit sowohl Kosten im weitesten Sinne verursacht als auch Ertrag, Einkommen und Konsummöglichkeiten gewährleistet, die Regelung der Arbeitsbeziehungen im ökonomischen System stets erschwert. Im Zusammenhang mit der zunehmenden Arbeitsteilung ist sowohl in autoritär gesteuerten als auch in marktwirtschaftlich organisierten Volkswirtschaften die Produktivität der Arbeit stark angestiegen, jedoch zugleich die mangelnde Überschaubarkeit und die Furcht vor Entpersönlichung und Fremdbestimmung in den Vordergrund getreten. Dies hat zu Bemühungen um die Humanisierung der Arbeitswelt geführt. Die Aufgabe der Lenkung des Faktors Arbeit in die günstigsten Verwendungen ist in der Marktwirtschaft organisatorisch auf dem Arbeitsmarkt zu lösen, auf dem sich Arbeitsangebot und Arbeitsnachfrage treffen. Dort wird zugleich unter Mitwirkung von Arbeitnehmer- und Arbeitgebervertretungen (Tarifparteien) über den Lohn auch das Einkommen aus dem Faktor Arbeit bestimmt. Von der Funktionsfähigkeit der unterschiedlichen Teilarbeitsmärkte sowie des gesamten volkswirtschaftlichen Markt- und Interventionssystems hängt es wesentlich ab, inwieweit das volkswirtschaftliche Arbeitskräftepotential voll genutzt wird oder Arbeitslosigkeit entsteht. Literatur: Brinkmann, G., Ökonomik der Arbeit, Bd. I, Grundlagen, Stuttgart 1981. Kuhn, A., Arbeitsleistung, in: HdWW, Bd. 1, Stuttgart u.a. 1977, S. 260 ff.
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