Electronic Data Interchange (EDI)
(Electronic Data Interchange). Standardisiertes Verfahren und Datenformat für den Austausch von Geschäftsinformationen über Computernetze. Bei EDI werden Dokumente, die bisher manuell erstellt und versandt wurden (z.B. per Post oder Telefax), automatisch elektronisch erstellt und verschickt bzw. automatisch empfangen und in ein Anwendungssystem eingelesen. Dabei ist kein manueller Eingriff mehr erforderlich, d.h., die Daten werden direkt vorn Computersystem eines Unternehmens zum Computersystem eines anderen Unternehmens übertragen. Die Entwicklung von EDI wurde nicht zentral koordiniert (Ausnahme EDIFACT). Daher entstanden je nach Branche und Land abweichende EDI-Formate. Im zwischenbetrieblichen elektronischen Geschäftsverkehr (Business to Business; Electronic Commerce) wird ein wesentlicher Bestandteil des Geschäftsvolumens über EDI abgewickelt. EDI-Transaktionen (Transaktion) fanden früher aus Sicherheitsgründen hauptsächlich in geschlossenen Netzen statt. Zunehmend werden aber auch das Internet sowie auf dessen Technik aufbauende Extranets als Medium für EDI eingesetzt.
Als Basiskonzeption des strukturierten Geschäftsdatenaustausches zwischen Unternehmen hat sich das Konzept des EDI (Electronic Data Interchange) heute in vielen Branchen durchgesetzt.
EDI kennzeichnet dabei die unternehmensübergreifende Übermittlung strukturierter und normierter Geschäftsdaten ohne Doppelerfassung zwischen den beteiligten Unternehmen bzw. deren Computersystemen unter Anwendung offener elektronischer Kommunikationsverfahren (vgl. Lieb-mann/Zentes, 2001, S. 692).
So wurden zu Beginn der EDI-Entwicklung zunächst in vielen Ländern nationale branchenabhängige oder -unabhängige Datenformate entwickelt. Diese werden auf Grund der Internationalisierung der Wirtschaftsbeziehungen jedoch zunehmend durch internationale Standards abgelöst. Bekanntestes Beispiel eines solchen Standards ist EDIFACT (EDI For Administration, Commerce and Transport). Auf Grund der unterschiedlichen Anforderungen verschiedener Branchen in Bezug auf den Austausch von Geschäftsdaten ist EDIFACT heute als Basisnorm zu verstehen, aus der sich unterschiedliche Branchenstandards entwickelt haben.
Auf Basis dieser Branchenstandards können nun die unterschiedlichsten Geschäftsprozesse zwischen Unternehmen abgewickelt werden.
Obersicht 34 zeigt den Datenaustausch zwischen Handel und Hersteller in der Konsumgüterwirtschaft auf Basis des EDI-FACT-Branchenstandards EANCOM.
Durch EDI sollen vor allem operative Effizienzeffekte realisiert werden. Unter anderem sollen eine mehrfache Datenerfassung, ein damit einhergehendes größeres Fehlerrisiko sowie eine unnötige Papierflut vermieden und die Informationsbereitstellung wesentlich beschleunigt werden. Durch diese Beschleunigung ergeben sich in der Folge aber auch strategische Effekte,
Für den Bereich der Abwicklung des Zahlungsverkehrs zwischen Unternehmen existiert seit einiger Zeit das auf einem EDI-Standard basierende Konzept des Electronic Funds Transfer (EFT). Bei diesem System wird der gesamte Zahlungs- und Abrechnungsvorgang zwischen Unternehmen unter Einbeziehung der Banken automatisiert.
Nach Übermittlung der Rechnung durch den Verkäufer sowie deren Prüfung wird im System des Käufers zum Zeitpunkt der Fälligkeit eine entsprechende Zahlungsanweisung an die Bank des Händlers ausgelöst. In deren System wird dadurch wiederum die Überweisung des Betrages an die Verkäuferbank initiiert. Die Systeme beider Banken generieren daraufhin eine Zahlungs- bzw. Empfangsbestätigung und übermitteln diese in die jeweiligen Systeme des Käufers bzw. des Verkäufers (vgl. ECR Europe, 1996, S. 14ff.).
Eine Weiterentwicklung der EDI-ba-sierten Kommunikation zwischen Unternehmen stellen Internet-basierte Extranets und elektronische Marktplätze (Online-Marktplätze), die als Informationsdrehscheiben fungieren, dar. Die geringeren Kosten der Implementation sowie eine flexiblere Handhabung sind Gründe, warum diese Systeme in den nächsten Jahren die heutigen, relativ starren EDI-Systeme ablösen werden (vgl. Zentes/Janz/Morschett, 2000a, S. 93). Jedoch entsteht auch hier, ähnlich wie im Zusammenhang mit der EDI-Technologie, die Notwendigkeit einer gewissen Standardisierung der Datenformate und Übertragungsstandards, was über neuartige Programmiersprachen wie XML, die neben der Syntax auch semantische Informationen zu einem bestimmten Datensatz übertragen können und somit seine Wiedererkennbarkeit im Empfängersystem erleichtern, erreicht werden kann (vgl. Zentes/Janz/Morschett, 2000a, S. 15).
Abkürzung für Electronic Data Interchange.
Abk. für Electronic Data Interchange; hierunter versteht man den elektronischen Austausch von Geschäftsdokumenten wie Bestellungen, Lieferscheinen oder Rechnungen zwischen DV-Systemen. Erfolgt dieser zwischen zwei oder mehreren selbständigen Unternehmen, spricht man auch von zwischenbetrieblichem Datenaustausch. Voraussetzung für den elektronischen Austausch von Geschäftsdokumenten bilden eine Einigung bezüglich der verwendeten Datenformate und eine Kommunikation zwischen unterschiedlichen Hard- und Softwaresystemen. Für die Realisierung des elektronischen Datenaustausches werden i.d.R. die von der Telekom angebotenen öffentlichen Netze zur Datenübertragung (insb. Telefonnetz, IDN und ISDN) verwendet. Der elektronische Datenaustausch ermöglicht die Ausdehnung einer integrierten Informationsverarbeitung über Unternehmensgrenzen hinweg. Wichtige Ziele des elektronischen Datenaustausches bestehen in der Vermeidung der wiederholten Erfassung, Eingabe und Speicherung derselben Daten sowie in der Beschleunigung der Kommunikation und Koordination zwischen Geschäftspartnern. Es gibt Pläne, einen branchenneutralen und herstellerunabhängigen elektronischen Handelsdatenaustausch zu schaffen (EDI- FACT). Literatur: Picot, A./Neuburger, RJNiggl,J., Ökonomische Perspektiven eines "Electronic Data Interchange", in: Information Management 2/1991, S. 22ff. Preston, M., What is EDI? Manchester 1988.
(Electronic Data Interchange for Administration, Commerce and Trade). Von den Vereinten Nationen (UN) verwalteter, international und branchenübergreifend einsetzbarer EDI-Standard (EDI). EDIFACT beschreibt alle Handelsdokumente (z.B. Bestellung, Rechnung, Lieferschein, Akkreditiv, Frachtbrief etc.) der Welt für alle Branchen in elektronischer Form. Für jedes dieser elektronischen Dokumente sind von branchenspezifisch organisierten Arbeitsgruppen Richtlinien zur optimalen Verwendung erarbeitet worden (sog. Branchen-Subsets).
Electronic Data Interchange for Administration, Commerce and Transport Projekt, das auf eine Initiative der Eco-nomic Commission for Europe (ECE) der Vereinten Nationen zur internationalen Standardisierung des elektronischen Datenaustausches zurückgeht. EDIFACT ist der Name für das definierte Regelwerk für den elektronischen Datenaustausch in Verwaltung, Wirtschaft und Transport. Es soll eine integrierte Informationsverarbeitung über Länder- und Unternehmensgrenzen hinweg ermöglichen und eine Beschleunigung der Kommunikation und Koordination zwischen Geschäftspartnern, insbesondere im Außenhandel, bewirken. Zu diesem Zweck werden Standards für Syntax und Formate von Dokumenten festgelegt, die unter der Bezeichnung Electronic Data Interchange (EDI) im Rahmen von Geschäftsaktivitäten elektronisch ausgetauscht werden.
Siehe auch: EDI
Abkürzung für Electronic Data Interchange for Administration, Commerce and Transport.
Abk. für Electronic Data Interchange for Administration, Commerce and Transport. EDIFACT bezeichnet eine von der UN/ECE (Economic Commission for Europe) betriebene Entwicklung zur internationalen Standardisierung des elektronischen Datenaus- tauschs. In diesem Rahmen werden Standards für die Syntax und Formate von Dokumenten festgelegt, die zwischen Handelspartnern im Rahmen von Geschäftsvorfällen ausgetauscht werden (EDI). Bei den Dokumenten ist zwischen inhaltlichen Kategorien, wie z.B. Bestellung, Bestellbestätigung, Rechnung oder Mahnung, zu unterscheiden. Sender und Empfänger von EDIFACT-Nachrich- ten verfügen über ein Verzeichnis, in dem die Attribute der auszutauschenden Datensätze aufgeführt sind. Innerhalb aller Dokumenten- kategorien sind für den Benutzer eine Reihe von unabdingbaren Attributen festgelegt, andere nur bei Bedarf einzusetzen. Bezogen auf die Protokolle des ISO-Schichten-Modells liegen die EDIFACT-Vereinbarungen zur Informationsübertragung oberhalb der siebten Schicht. Literatur: Petri, C., Externe Integration der Datenverarbeitung, Berlin u.a. 1990, S. 178ff.
Abk. (engl.) für Electronic Data Interchange for Administration, Commerce and Transport (Elektronischer Datenaustausch für Verwaltung, Wirtschaft und Transport). EDIFACT ist ein von den Vereinten Nationen (UN) entwickeltes und definiertes Regelwerk für einen internationalen branchenübergreifenden Standard für den elektronischen Datenaustausch. Für die Entwicklung dieses Regelwerks ist die United Nations Economic Commission for Europe (UN/ECE, Wirtschaftskommission der Vereinten Nationen für Europa) verantwortlich, die ihrerseits internationale und regionale Gremien (EDIFACTBoards, EDIFACT-Rapporteure usw.) mit den Entwicklungsarbeiten beauftragt. Generelles Ziel ist die Vereinfachung / Rationalisierung der internationalen Handelsverfahren und ihrer Dokumentation, z.B. durch Vereinheitlichung von Handelsdokumenten, die Vereinfachung von Handelsverfahren, die Standardisierung von Datenelementen und Codes sowie des elektronischen Datenaustausches. Im Gegensatz zu branchenspezifischen EDI-Systemen (Electronic Data Interchange), wie sie beispielsweise SWIFT der Banken, SITA der Fluggesellschaften, ODETTE der Automobilbranche, SEDAS des Handels usw. darstellen, ist EDIFACT brachenübergreifend und international ausgerichtet, wobei beabsichtigt ist, die branchenspezifischen Systeme in EDIFACT zu integrieren.
Informations-Logistik
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