Notenbankpolitik
1. Gesamtheit aller geld- und kreditpolitischen Massnahmen der Zentralbank zur Steuerung und Regulierung der inländischen Geld- und Kreditmenge.
2. Geldpolitik der Zentralbank, unter Einsatz ihres geldpolitischen Instrumentariums die Kreditvergabe der Banken zu beeinflussen.
3. Geschäftspolitische Linie einer Bank in ihrem Kreditgeschäft unter Beachtung ihrer Zielsetzungen und bestehender Rahmenbedingungen. Bezieht sich vor allem auf das Kreditrisiko i. w. S. (Kreditrisikopolitik).
4. Konkret die von einer Bank in ihrem Kreditgeschäft durch generelle Regelungen zu Grunde gelegten Bestimmungen, Regeln, Verfahren usw.
5. Regeln und Usancen, nach denen internationale und supranationale Organisationen wie Entwicklungsbanken. Weltbank, IWF, EIB usw. ihre Kreditfinanzierungen durchführen.
6. Vor allem im Rahmen der internationalen Schuldenkrise von den Gläubigerbanken und -ländern sowie supranationalen Organisationen wie Weltbank und IWF angewendete Verfahren der Schuldenrestrukturierung, Umschuldung usw.
Sammelbegriff für Maßnahmen der Deutschen Bundesbank zur Sicherung der Währung durch Beeinflussung der Zinsen und der Geldmenge (ZentralbankGeldmenge). Ihre Mittel sind vor allem Veränderung des Diskont- und Lombardsatzes, der Mindestreserve-sätze und die Offenmarktpolitik.
Geldpolitik
von der Zentralbank insbes. gegenüber den Kreditinstituten in einem Währungsgebiet getroffenen Maßnahmen zur Steuerung a) des gesamtwirtschaftlichen Kreditangebotes bzw. Kreditschöpfungspotentials der - Banken mittels der geldpolitischen Steuerung der - Geldschöpfung und damit simultan des Kreditschöpfungsprozesses. Im Rahmen einer Verstetigung der Zentralbankpolitik (Regelbindung der Geldpolitik) entwickelte u.a. der - Sachverständigenrat zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung das Konzept der sog. potentialorientierten Kreditpolitik. Danach soll die Zentralbank ihre Liquiditäts- resp. Refinanzierungspolitik so gestalten, dass das Kreditvolumen resp. Kreditpotential sich mit der gleichen Rate verändert wie das gesamtwirtschaftliche Produktionspotential, so dass eine inflationsfreie monetäre Alimentierung des verstetigten steady state growth erreicht wird. Eine derartige Steuerung ist wegen der vielfältigen (substitutionalen) Kreditbeziehungen, der Veränderungen des internationalen monetären Rahmens sowie der Einflüsse der Banken und der Privaten (z.B. über die Zinsabhängigkeiten des Geldangebotsmultiplikators und der Einkommenskreislaufgeschwindigkeit) nicht möglich; b) der Verfügbarkeiten, Volumina und Konditionen der nach Fristigkeit und Schuldnergruppen unterschiedenen Kreditmärkte. Voraussetzungen einer derartigen selektiven Kreditpolitik sind Marktzugangsbeschränkungen in Art eines Trennbankensystems sowie eingeschränkte Substitutionalität (aus der Sicht der Schuldner) oder gruppenspezifische Präferenzen und damit unterbrochene bzw. verhinderte - Arbitrage. Instrumente sind beispielsweise selektiv eingesetzte Zinssatzbestimmungen (Zinsobergrenzen), Kreditplafondierungen (mittels Verordnungen oder Gentlemen\'s Agreements), Kreditverbote (Nichtgenehmigung bestimmter Fazilitäten oder Finanzinnovationen) oder auch Zinssubventionen. Die Ziele einer derartigen Segmentierung des Kreditmarktsystems sind die Lenkung der Güternachfragestruktur (Behinderung von Konsumentenkrediten usw.) und/oder die Förderung bestimmter Aktivitäten (Wohnungsbau, - Risikokapital, Industriepolitik) oder Unternehmen (Kapitalsammelstellen). Die Gefahren liegen in einer politisch bedingten Fehlallokation der Ressourcen; c) der Solvenz und Refinanzierungsstruktur der Banken zur Sicherung des Vertrauens in das Geldsystem der Währungsgemeinschaft als ein - öffentliches Gut mittels Bilanzstrukturrichtlinien (Goldene Bankregel; Grundsätze des Kreditwesengesetzes) oder qualitativer Anforderungen an Wechsel und Pfänder im Rahmen der Diskontpolitik und - Lombardpolitik oder durch Verordnung variier-barer Risikokennziffern einzelner Kreditrisiken im Rahmen der Angemessenheitsberechnung des Eigenkapitals. Die Kreditpolitik ist Teil der Zentralbankpolitik und der - Fiskalpolitik.
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